Der erste Tag der Skiflug-WM läuft für Karl Geiger und Markus Eisenbichler nicht optimal. Beide haben ihre Chancen auf eine Medaille bereits vertan.
Karl Geiger ist bei der Skiflug-WM mittlerweile weit abgeschlagen. Foto: Daniel Kopatsch/Fa/dpa
Karl Geiger ist bei der Skiflug-WM mittlerweile weit abgeschlagen. Foto: Daniel Kopatsch/Fa/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Skiflug-WM konnten das deutsche Team bisher nicht überzeugen.
  • Sowohl Karl Geiger als auch Markus Eisenbichlermüssen ihre Medaille abhaken.
  • Punkten konnten hingegen das norwegische und slowenische Team.

Bei der Flug-WM auf der grössten Anlage der Welt wollte Karl Geiger seinen Coup aus 2020 wiederholen. Doch Tag eins wird zum Fiasko. Die Norweger und Slowenen sind deutlich stärker unterwegs.

Karl Geiger schlug sich entsetzt die Hände auf den Helm, Markus Eisenbichler fehlten schon im ersten Sprung knapp 60 Meter: Die deutschen Skispringer haben bei der Flug-WM im norwegischen Vikersund einen Fehlstart hingelegt. Nun müssen sie einen erneuten Medaillencoup schon nach zwei von vier Durchgängen abhaken.

Markus Eisenbichler
Der deutsche Skispringer Markus Eisenbichler. - dpa

«Sehr schade, die Wettkampfsprünge waren leider einfach die schlechtesten, das ärgert mich extrem», sagte Geiger. Nach Flügen auf 209 und 199 Meter belegte er lediglich den 13. Platz. Zur Halbzeit in Führung liegt der Norweger Marius Lindvik, der mit 232,5 und 226,5 Metern eine spektakuläre Flugshow bot.

Deutsche mit schwachen Leistungen

Gravierender als die Platzierungen der Deutschen sind aber die Abstände nach vorne. Dem 29 Jahre alten Geiger fehlen umgerechnet rund 40 Meter auf Bronze. Das Thema Medaillen dürfte nach einem sehr gebrauchten ersten Tag schon durch sein. «Er muss sich an die eigene Nase packen», sagte Bundestrainer Stefan Horngacher über seinen besten Athleten.

Noch schlechter lief es bei Eisenbichler, der vor zwei Jahren in Planica immerhin Bronze gewann. Der 30 Jahre alte Bayer legte einen 185-Meter-Hüpfer hin und war bereits nach einem Durchgang geschlagen. «Es war einfach nur scheisse, man muss das harte Wort sagen. Es war wirklich erbärmlich, was ich gemacht habe», fluchte Eisenbichler in der ARD in gewohnter Deutlichkeit.

Dritter und vierter Durchgang am Samstag

Am Samstag (16.30 Uhr/ARD) stehen auf der grössten Anlage der Welt die Durchgänge drei und vier auf dem Programm. Neben Lindvik ist Stefan Kraft aus Österreich (Zweiter) klar stärker einzuschätzen als das deutsche Team. Auch die Slowenen um Domen Prevc (Dritter) und Timi Zajc (Rang vier) haben sich stark gezeigt.

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Stefan Horngacher, Bundestrainer der deutschen Skispringer. Foto: Daniel Karmann/dpa - dpa-infocom GmbH

Horngacher sagte: «Wir sind natürlich geknickt, wir sind definitiv raus aus den Medaillenrängen. Heute hat es einfach nicht so funktioniert. Leider Gottes ist beim Karl gar kein Sprung gelungen, das ist bitter für uns.» Man sei nicht gut genug gewesen.

Karl Geiger bleibt entspannt

Auch für den Teamwettbewerb am Sonntag (16.30 Uhr) verheisst der erste Flugtag von Vikersund nichts Gutes. Geiger und Eisenbichler sind deutlich weiter von den Medaillen entfernt als erwartet.

Severin Freund (14.), Constantin Schmid (15.) und Rückkehrer Andreas Wellinger (16.) lösten zwar problemlos ihre Tickets für die weiteren Durchgänge.

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Auch Karl Geiger konnte bei der Skiflug-WM keine gute Form machen. Foto: Daniel Karmann/dpa - dpa-infocom GmbH

Von der absoluten Weltspitze sind sie aber auch einige Meter weit weg. «Ich glaube, es ist insgesamt sehr durchwachsen», sagte Wellinger über die Teamleistung.

Dabei war zumindest Geiger, der in diesem Winter schon zwei Medaillen bei Olympia gewonnen hat, zuversichtlich an den Start gegangen. «Ich bin tatsächlich megaentspannt. Dass ich vor zwei Jahren Gold gewinnen konnte, hätte ich mir nie selbst zugetraut.»

«Ich habe es damals geschafft. Das heisst: Das Ding habe ich auf der Habenseite», kündigte Karl Geiger vorab an. Nun müsste eine sportliche Sensation her, wenn es nach diesem ersten Tag noch mit einer Medaille klappen soll. Auch im Teamfliegen dürfte es bei der Konstellation schwierig werden.

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