Der Ironman Hawaii in der Nacht auf Sonntag wird für Daniela Ryf wohl ihr Letzter sein. Dennoch strebt sie den WM-Titel an.
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Daniela Ryf im Juni 2023. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sonntagnacht findet der Ironman Hawaii statt.
  • Solothurnerin Daniela Ryf plant, sich den sechsten WM-Titel zu holen.

Der Ironman Hawaii ist nicht nur das älteste, sondern auch das weltweit anspruchsvollste Rennen seiner Art. Mit gutem Grund, denn das Rennen setzt sich wie folgt zusammen: 3,86 km Schwimmen im Pazifik, 180 km Radfahren entlang der Kona- und Kohala-Küste und 42,195 km Laufen.

Das weiss Daniela Ryf nur zu gut. Auf der Insel im Zentralpazifik hat sie bereits vier ihrer fünf Weltmeistertitel gewonnen. Zum letzten Mal 2018, als sie zum vierten Mal in Folge triumphierte und dabei den bis heute gültigen Streckenrekord aufstellte.

Daniela Ryf stellte schon einige Rekorde auf

Im nächsten Jahr findet die WM der Frauen in Nizza statt. Daniela Ryf kann sich vorstellen, auch dann nochmals am Start zu stehen. Danach soll jedoch Schluss sein.

Einen Platz in den Geschichtsbüchern hat die Solothurnerin bereits auf sicher, nicht «nur» ihrer fünf WM-Titel wegen. Im Juni stellte sie beim Triathlon-Klassiker im mittelfränkischen Roth in 8 Stunden, 8 Minuten und 21 Sekunden einen Weltrekord auf. Anschliessend sprach sie vom «geilsten Rennen», das sie je bestritten habe, und davon, dass alles gepasst habe. «Ich lebe dafür, Grenzen zu verschieben.»

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Daniela Ryf schreibt mit dem Sieg in Roth Geschichte. (Archivbild) - keystone

Selbstredend gehört Daniela Ryf nach ihrer Weltbestzeit in Roth auf Hawaii zum Favoritenkreis. Zu ihm zählen auch Chelsea Sodaro, Lucy Charles-Barclay, Anne Haug und Laura Philipp.

Sorge um ihre körperliche Verfassung

Es ist jedoch nicht in erster Linie die Konkurrenz, die Daniela Ryf Kopfzerbrechen bereitet. Vielmehr stehen Fragezeichen hinter ihrer körperlichen Verfassung. In der Vorbereitung, die sie grösstenteils in der Höhenluft von St. Moritz absolvierte, musste sie einen Rückschlag hinnehmen.

Trauen Sie Daniela Ryf den Sieg auf Hawaii zu?

Anfang August fing sie sich eine starke Erkältung und eine Lungenentzündung ein – wohl eine weitere Corona-Infektion, vermutet sie selber. In der Folge musste Daniela Ryf den Trainingsumfang stark reduzieren. Sie war total übermüdet, brauchte täglich bis zu 14 Stunden Schlaf. «Ich bin nun schneller ausser Atem, der Puls ist höher als vor der Erkältung», sagt sie.

Keine guten Voraussetzung, zumal die gesundheitlichen Probleme für Daniela Ryf ein Déjà-vu waren. Bereits letztes Jahr infizierte sie sich vor der WM mit dem Coronavirus. Dennoch sind die Vorzeichen andere: «Vor einem Jahr reiste ich in sehr guter Form an und fühlte mich erst Tage vor dem Rennen nicht gut. Vielleicht kann ich es jetzt umdrehen und ein perfektes Rennen machen.»

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Im letzten Jahr konnte Daniela Ryf nur den achten Platz ergattern. Wird sie dieses Jahr beim Ironman Hawaii besser abschneiden?(Archivbild). - keystone

Im Vorjahr reichte es nur zum enttäuschenden achten Platz. Bei ihrem vermutlich letzten Rennen auf Hawaii strebt Daniela Ryf eine Rangierung ganz vorne an. «Ich glaube, am Tag X ist alles möglich. Die Vorbereitung ist wichtig, am Ende muss aber am Renntag alles zusammenpassen.»

Wird sie es beim Ironman Hawaii zum Sieg bringen?

Mit sechs WM-Titeln würde die Solothurnerin zu Natascha Badmann aufschliessen. Einen Sieg mehr auf dem Konto hat nur Paula Newby-Fraser. Damit Ryf aber den Rekord der «Queen of Kona» ergattert, müsste sie nicht nur in Hawaii triumphieren. Sondern auch in einem Jahr in Nizza.

«Erfolg bedeutet nicht, alles zu gewinnen, sondern aus jeder Situation das Beste zu machen». In Anbetracht ihres Mottos besteht kein Zweifel daran, dass Daniela Ryf bei ihrem letzten Rennen auf Hawaii erfolgreich sein wird. Verschiebt sie in Kona nochmals Grenzen und kommt ein sechster WM-Titel hinzu, wäre dies das I-Tüpfelchen auf ihre Karriere.

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