Die deutschen Wasserballer sind kurz vor ihrem WM-Ziel. Als Belohnung spendiert Bundestrainer Hagen Stamm den «Jungs» nach dem 7:8 gegen Italien ein, zwei Bierchen. Südafrika ist nun eine dankbare Aufgabe. Danach wird es im Viertelfinale «relativ leicht» - scherzt der Chef.
Julian Real (M) und Matteo Aicardi (l) von Italien versuchen, an den Ball zu kommen. Hinten Deutschlands Torhüter Moritz Schenkel. Foto: Bernd Thissen
Julian Real (M) und Matteo Aicardi (l) von Italien versuchen, an den Ball zu kommen. Hinten Deutschlands Torhüter Moritz Schenkel. Foto: Bernd Thissen - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der «süssesten Niederlage» seiner Wasserball-Karriere hatte Hagen Stamm grosse Lust auf «ein frisch Gezapftes».
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Auch ohne die grosse Überraschung gegen den Olympia-Dritten Italien ist das WM-Ziel Viertelfinale greifbar nahe. «Ich glaube, dass wir mit Deutschland wieder den Einzug in die Top 8 feiern können. Das ist ein Riesenschritt für den deutschen Wasserball und für die Jungs toll», sagte der Bundestrainer - und wollte seine couragierte Mannschaft in Gwangju erstmal belohnen.

«Ich werde heute ein Bier ausgeben für die Jungs, vielleicht auch zwei», kündigte der deutsche Mr. Wasserball an. Ein Sieg gegen das internationale Leichtgewicht Südafrika bringt bei der ersten WM-Teilnahme seit sechs Jahren das ersehnte Viertelfinale. Das hatte Deutschland zuletzt 2011 erreicht.

Beim 7:8 (2:1, 2:3, 3:2, 0:2) gegen die Italiener zeigte die deutsche Mannschaft ihre bislang beste Turnierleistung und sicherte Rang zwei ab. «Wir haben uns von Spiel zu Spiel noch mehr gesteigert. Ich hoffe, wir können noch weitergehen - und dann gucken, was später möglich ist», sagte der dreifache Torschütze Dennis Eidner.

Bei der EM vor fast genau einem Jahr erlebte die deutsche Auswahl beim 1:14 ein Debakel. Jetzt war bei der von Stamm am Freitag als «sensationell» eingestuften Leistung zwischenzeitlich sogar der Gruppensieg drin.

«Der zweite Gruppenplatz ist mir aber viel lieber als der erste Platz, denn sonst hätten wir vier Tage Pause gehabt. Was mach' ich denn mit den Jungs vier Tage?», sagte Stamm. «Ich habe schon überlegt, ob wir nach Hongkong fliegen und mal Bier trinken gehen. Aber so, wie es jetzt ist, ist es viel schöner.» Stattdessen wurde ein Stadtausflug angesetzt, denn im Athletendorf sei Alkohol verboten.

Im Falle des erwarteten Viertelfinaleinzugs ist am Dienstag Weltmeister und London-Olympiasieger Kroatien der Gegner. «Also ein relativ leichter Gegner», sagte Stamm mit bierernster Miene. «Aber erstmal Südafrika schauen - und dann versuchen wir den Kroaten ein bisschen Ärger und Angst zu machen.» Beim Weltcup im vergangenen Jahr hatte sich Deutschland durch ein 24:5 gegen Afrikameister Südafrika das WM-Ticket gesichert.

In Gwangju ist der für die deutschen Wasserballer wichtige Zwischenschritt zu Olympia noch lange nicht vorbei - und im kommenden Jahr soll das Ticket für Tokio gelöst werden. «Das wird auf jeden Fall ein harter Fight. Aber ich bin da ganz guter Dinge», sagte Kraftpaket Eidner.

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