Alain Chervet boxt am Stephanstag

In diesem Jahr boxt Alain Chervet, der Neffe des ehemaligen Europameister Fritz Chervet in Bern. Der Berner ist seit ein paar Jahren das Aushängeschild des Berner Boxsports. Seit heute Montag ist klar, gegen wen Chervet am 26. Dezember im Berner Kursaal boxt. Es ist der Georgier Giorgi Abramishvili. Der Linksausleger ist ein solider Gegner und wird Chervet fordern, auch wenn er nicht zu den stärkstmöglichen Gegnern zählt. Auf dem Weg zu einem (vielleicht letzten) Titelkampf für Chervet ist der Georgier ein optimaler Kontrahent.

Kritiker der Schweizer Boxszene bemängeln immer wieder die Qualität der Gegner, und dass viele aus Osteuropa stammen. Im Moment lässt sich ein grosser Boxkampf in der Schweiz aus sportlichen und finanziellen Gründen nicht realisieren. Es bräuchte einen bekannten Gegner oder gar einen EM-Kampf der EBU. Dort sind die Nationen mit den grossen TV-Märkten wie Deutschland, England oder Italien mit dabei. So ein Kampf ist im Moment für einen Schweizer allerdings nicht in Sicht.

Weitere Profikämpfe im Kursaal

Neben Chervet stehen am Stephanstag im Kursaal auch der Italo-Schweizer Davide Faraci und Bruno Tavares aus Fribourg. Zudem steht Organisator Leander Strupler mit weiteren Profis in Verhandlung. Strupler übernimmt die Organisation des Boxing Days von Daniel Hartmann, der den Event über viele Jahre prägte. Strupler ist der einzige Box-Veranstalter des Landes, der keinen eigenen Boxclub hat. Doch der innovative Werber überzeugte schon mit der Organisation des Box-Events «Kultur im Ring».

Langjährige Tradition

Die Tradition des Boxmeetings am Stephanstag in Bern geht auf die 70er-Jahre zurück. Charly Bühler, legendärer Boxtrainer, organisierte 1973 den ersten «Boxing Day». Den ersten Anlass unter diesem Namen veranstaltete Bühler bereits 1969 in Zürich. Damals stand Bühlers erfolgreichster Schützling Fritz Chervet im Ring. Bühler trainierte später auch andere Schweizer Boxgrössen wie Enrico Scacchia. Inzwischen lebt Bühler in Frankreich.