Während des Quali-Spiels Australien gegen die Philippinen fliegen nicht nur Fäuste. Nun nimmt der Weltverband die brutalen Szenen unter die Lupe.
Die Spieler gehen auf einander los.
Die Spieler gehen auf einander los. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Beim WM-Qualifikationsspiel Australien gegen die Philippinen gab es eine Prügelei.
  • Spieler, Verbandsmitglieder und Fans waren beteiligt.
  • Die Fiba entscheidet nun übre die Konsequenzen.

Basketball brutal: Stühle fliegen, Fäuste auch. Dann gibt es Fusstritte. Das Skandalspiel am Montagabend (Ortszeit) in Bulacan nahe der philippinischen Hauptstadt Manila war wegen der Prügel-Orgie für mehr als 30 Minuten unterbrochen, das Ergebnis (89:53 für Australien) am Ende mehr als Nebensache.

Fiba prüft Disziplinarmassnahmen

Nach der wilden Schlägerei drohen den Nationalspielern Australiens und der Philippinen drastische Strafen. Der Weltverband Fiba prüfe nun Disziplinarmassnahmen, wie er mitteilte. Der Verband betrete bei der Bewertung des Vorfalls «neues Territorium, weil dutzende Spieler, Verbandsmitglieder und sogar Fans an den Tumulten beteiligt gewesen seien, erklärt Anthony Moore, Geschäftsführer des australischen Basketballverbandes. Der philippinische Trainer Chot Reyes kündigte bereits an, er werde die Strafen akzeptieren.

Die Philippinen werden möglicherweise von der weiteren Qualifikationsphase für die WM 2019 ausgeschlossen – und verlieren wegen möglicher Sicherheitsmängel vielleicht sogar die Austragungsrechte für die Basketball-WM 2023. Australiens Daniel Kickert muss für seinen Ellbogen-Einsatz gegen einen Spieler der Gastgeber wohl mit einer besonders langen internationalen Suspendierung rechnen, mutmassten Medien.

NBA-Star Thon Maker war beteiligt

Die Schlägerei begann, als Australien 79:48 in Führung lag und noch vier Minuten bis zum Ende des dritten Viertels fehlten. Moore räumte ein, sein Team sei nicht schuldlos an der Keilerei gewesen, wie die australische Zeitung «The Courier Mail» schrieb. Auch ein NBA-Star war beteiligt: Thon Maker von den Milwaukee Bucks.

Nach einem Foul des Philippinen Roger Kogoy gegen Chris Goulding, bei dem dieser zu Boden ging, habe Kickert Kogoy mit dem Ellbogen ins Gesicht gestossen. Das wiederum provozierte die philippinischen Spieler, die von der Bank aufsprangen und in einer «erstaunlichen Überreaktion» mit der Prügelei begannen.

NBA-Star flog wie üblich durch die Luft. Nur war sein Ziel nicht der gegnerische Korb sondern der gegnerische Spieler.
NBA-Star flog wie üblich durch die Luft. Nur war sein Ziel nicht der gegnerische Korb sondern der gegnerische Spieler. - dpa

Drei gegen acht

Neun Spieler der Philippinen wurden vom Platz gestellt, nur drei blieben damit auf dem Parkett. Australien verlor vier Spieler. Der Schiedsrichter pfiff die Partie nach der Unterbrechung zwar noch einmal an. Doch die Philippinen foulten sich selbst aus dem Spiel – und das wohl von allen ersehnte Ende erfolgte vorzeitig.

Philippinen-Coach Reyes verteidigte sein Team: Die australischen Spieler hätten seine Mannschaft schon beim Aufwärmen und während des Spiels provoziert. Moore schrieb in einer Erklärung, sein Verband bedauere den Vorfall zutiefst. Dies sei ein «ziemlich schwarzer Tag», der den Ruf des Basketball-Sports beschädigt habe.

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