Nachdem der Ständerat am vergangenen Montag die Lohngleichheits-Vorlage angenommen hat, präsentiert der Bundesrat die Lohnanalyse aus seiner Verwaltung.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundesverwaltung hat mit einem hauseigenen Instrument seine Löhne analysiert.
  • Ergebnis: Die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern beträgt weniger als 5 Prozent.
  • Das sei gut, sagt Nationalrätin Barbara Gysi zu Nau, müsse aber noch besser werden.

Stolz bei der Bundesverwaltung: Sie hat die Löhne ihrer Mitarbeitenden auf allfällige, nicht erklärbare Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern überprüft. «Die Überprüfung hat ergeben, dass die Lohngleichheit in allen Departementen und Verwaltungseinheiten gewährleistet ist», so der Bundesrat in seiner Medienmitteilung.

Berechnet wurde die Lohngleichheit mit «Logib», dem Lohngleichheitsinstrument des Bundes. Dieses kalkuliert lohnrelevante Faktoren, wie beispielsweise Ausbildung, Berufs-erfahrung, Anforderungsniveau und Funktion – und auch das Geschlecht – mit ein. Das aktuelle Ergebnis ist zwar nicht komplette Lohngleichheit, allerdings bewegen sich die Abweichungen unter der Toleranzschwelle von fünf Prozent.

Lohnanalyse muss besser werden

Damit mag sich die Bundesverwaltung zufrieden geben. Ihr Personalverband allerdings fordert mehr: «Der Bund ist ein nationales Vorbild, er muss noch besser werden», sagt PVB-Präsidentin und Nationalrätin Barbara Gysi zu Nau.

Zwar seien die Lohnabweichungen nicht (mehr) gravierend, «aber was nach wie vor fehlt, ist ein Kontrollinstrument über alle Departemente.» Aktuell könne jedes Departement selber bestimmen, wie seine Löhne aussehen. «Verschiedene Funktionen, vor allem jene der wissenschaftlichen Mitarbeiter, beinhalten aber mehrere Lohnklassen», so die SP-Politikerin.

Dann hänge der Lohn von den Vorgesetzten ab und die, Gefahr sei gross, dass es zu Lohnunterschieden kommt. «Den Kürzeren ziehen dann meistens die Frauen. Auch, weil sie bei den Lohnforderungen zu bescheiden sind.»

12 Prozent Lohndifferenz

Blickt man über die Verwaltung hinaus, wird klar: Lohndifferenzen unter fünf Prozent sind bereits eine Errungenschaft. Alle Sektoren zusammen kommen zwischen Frauen und Männern auf eine Lohndifferenz von 12 Prozent. Mit einberechnet ist hier auch die Bundesverwaltung.

SP Nationalrätin Barbara Gysi
SP-Vizepräsidentin Barbara Gysi setzt sich gegen sexuelle Gewalt und für Gleichberechtigung ein. - Keystone
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