Wird die U-Haft nicht verlängert, dürfte Pierin Vincenz bald wieder auf freiem Fuss sein. Gleichzeitig tauchen Ungereimtheiten in Spesenabrechungen auf.
Pierin Vincenz (62), Ex-Raiffeisenchef.
Pierin Vincenz (62), Ex-Raiffeisenchef. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Pierin Vincenz könnte schon am 17. Juni wieder auf freiem Fuss sein.
  • Gleichzeitig droht dem Banker Ärger wegen hohen Spesenabrechnungen.
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Seit Ende Februar sitzt Pierin Vincenz in U-Haft. Doch damit könnte bald Schluss sein. Ohne neuen Antrag der Strafermittler um Verlängerung wird der frühere Raiffeisen-Chef spätestens am 17. Juni entlassen.

Laut einem Bericht der «Handelszeitung» will sich die Staatsanwaltschaft derzeit dazu nicht äussern. Pikant: Am Tag vor Ablauf der Frist trifft sich die Raiffeisen-Spitze in Lugano zur Delegiertenversammlung. Mit anschliessender Medienkonferenz. Die Genossenschaftsbank will dann den Neuanfang inszenieren. Käme Vincenz frei, dürfte das die Feierlaune wohl trüben.

Hohe Spesen

Mittlerweile sind neue Fragen aufgetaucht. Wie der Finanzblog «Inside Paradeplatz» schreibt, beschäftigt sich der von Raiffeisen beauftrage Ermittler nun mit Spesen aus der Ära Vincenz. Die Beträge sind so hoch, dass die Bank sogar die Strafbehörden darüber informiert hat.

Die Ermittler haben den Ball aufgenommen. Es wird erwartet, dass sie bei der Raiffeisen schon bald sämtliche Belege von Vincenz offiziell herausfordern.

Der frühere Raiffeisen-Chef sitzt seit Ende Februar in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, dass er bei Deals auf Käufer- und Verkäuferseite aufgetreten ist. Und dadurch doppelt abkassiert hat. Für den Banker gilt die Unschuldsvermutung.

Das sagt Raiffeisen Chef Patrik Gisel zum Fall Pierin Vincenz. - Nau
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