Kot von Nutztieren belastet die Umwelt. Deutsche Forscher haben nun herausgefunden, wie der Kot reduziert werden kann.
Schlachthof England
Hunderte Schlachter aus dem Ausland sollen den Schweinestau auf britischen Bauernhöfen lindern. Dafür ist England bereit 800 Visa auszustellen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Gülle ist die Nitrat-Belastung im Grundwasser vielerorts hoch.
  • Laut Forschern kann eine Futterumstellung bei Nutztieren das Problem eindämmen.

Die Fleisch-Produktion belastet die Umwelt. Etwa wegen der Gülle: Die wird hektoliterweise auf den Feldern versprüht. Alleine in der Schweiz so viel, dass damit jährlich der 70 Meter tiefe und vier Quadratkilometer grosse Silsersee im Engadin gefüllt werden könnte.

Das Problem: Beim «Bschütten» sickert viel Nitrat in den Boden. Und ins Grundwasser. Das ist gefährlich, für Babys gar lebensgefährlich. Das Problem wird darum in der Forschung angegangen.

In einer Versuchsreihe hat die Fachhochschule Münster die Fütterung von Schweinen unter die Lupe genommen. Dabei haben die Forscher herausgefunden, dass eine Ernährung mit weniger Proteinen für weniger Kot sorgt. «Wir haben dazu mit unseren Projektpartnern 1600 Schweine über knapp vier Monate mit drei verschiedenen Fütterungsansätzen beobachtet», erklärt Projekt-Betreuer Daniel Baumkötter.

Fleisch-Qualität ändert sich nicht

Die Forscher teilten die Schweine in drei Gruppen auf. Die erste kriegte stark stickstoff- und phosphorreduziertes Futter. Bei der zweiten Gruppe wurde zudem der Rohproteingehalt weiter heruntergesetzt. Zur Kontrolle frass die dritte Gruppe wie üblich weiter. Die Futtermenge war bei den beiden ersten Gruppen etwas höher.

«Dabei zeigte sich, dass die Schweine mit der neuen Fütterung nicht nur weniger Nährstoffe in ihren Ausscheidungen hatten, sondern sie haben insgesamt auch weniger ausgeschieden», erklärt Baumkötter. Was Fleischliebhaber freuen dürfte: Auf die Qualität des Fleisches hatte die Ernährungs-Umstellung keinen Einfluss.

Dass eine Futterumstellung gut für die Umwelt ist, hat auch Nestlé herausgefunden. Mit dem Pilotprojekt «Klimafreundliche Milch» will der Lebensmittel-Multi die Umweltbelastung bei der Milch-Produktion reduzieren. Und setzt auf Futterzusätze, etwa Leinsaat. Damit soll bis 2030 so die CO2-Emissionen um 20 Prozent gesenkt werden.

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