Die Hitze dürfte anhalten, die Böden vertrocknen. Darunter leiden Schweizer Bauern. Und ihre Ernte.
Schweizer Bauern leiden unter der extremen Trockenheit. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine solche Situation habe es noch nie gegeben: Die Trockenheit bedroht Ernten.
  • Das Schlimmste komme aber noch: Es bleibt trocken, sagt der Präsident des Bauernverbandes.

Die Wiesen auf dem Hof sind ausgetrocknet, die Obsternte liegt auf der Kippe. «Seit 150 Jahren gab es nicht mehr so wenig Niederschlag wie dieses Jahr», erklärt Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands. Und: «Das Schlimmste kommt erst noch. So eine Trockenheit habe ich noch nie erlebt!», sagt der CVP-Nationalrat. «Es könnte zu einer Notsituation kommen».

Bauern seien sich zwar gewohnt, mit schwierigen Situationen umzugehen. Doch: «Seit dieser Woche bekomme ich Rückmeldungen von verzweifelten Bauern». Er appelliert an den Bund: «Das Militär soll Bewässerungs- statt Übungsflüge fliegen», sagt Ritter.

Auch an die Industrie stellt er Forderungen: Sie müsse auch kleinere Kartoffeln annehmen, weil es dieses Jahr kaum etwas anderes geben werde. Auch wird bereits jetzt Vieh mit Winterfutter gefüttert. Das hat happige Konsequenzen: «Viele Tiere werden geschlachtet werden müssen, weil das Futter fehlt um sie durch den Winter zu füttern».

Fairfood und Ernährungssouveränität

Im September stimmt das Volk über die Fairfood-Initiative und die Initiative für Ernährungssouveränität ab. «Die Initiativen haben einen guten Ansatz, und werden durch dieses Wetter beflügelt», sagt Ritter. Doch: «Eine Ernährungssouveränität wäre in einem Jahr wie diesem sicher nicht möglich».

Die nächsten Tage ist keine Besserung in Sicht: Es bleibt heiss, Niederschlag gibt es nur vereinzelt. Das wird kaum reichen um die ausgetrockneten Böden zu bewässern. Düstere Aussichten für Ritter und die anderen Schweizer Bauern.

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