Roger Köppel lanciert mit «Weltwoche Daily» ein Video-Format, das vier Mal pro Woche erscheint. Nicht-Abonnenten müssen dafür tief in die Tasche greifen. Gegenüber Nau begründet Köppel, warum seine «Nachrichten aus anderer Sicht» eine halbe Billag-Gebühr wert sind.
Weltwoche-Chef Roger Köppel (SVP) verlangt für seine Show vorerst kein Geld. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weltwoche-Boss Roger Köppel sendet ab sofort vier Mal pro Woche aus seinem Büro.
  • Für «Weltwoche Daily» verlangt er eine stolze Jahresgebühr von 192 Franken. Abonnenten geniessen die Sendung gratis.
  • Hinter dem neuen Format stünde eine «persönliche Leistung des Chefredaktors», begründet Köppel die Kosten.

Vier Mal pro Woche will «Weltwoche»-Chef und SVP-Nationalrat Roger Köppel künftig die Schweiz per Video mit den «wichtigsten Nachrichten des Tages aus anderer Sicht» versorgen (Nau berichtete). Diese Woche stellte er die Pilotfolge auf Youtube und erklärte, er sehe das neue Format als «Ausbalancierung der Dauerberieselung durch das zwangsgebührenfinanzierte Radio und TV».

Nun ist klar: Gratis gibts auch die köppelsche Welterklärung nicht. Schon sehr bald werden die rund 20-minütigen Videos, die von Montag bis Donnerstag um 16 Uhr 30 Uhr freigeschaltet werden, hinter einer Paywall verschwinden. Keinen Aufpreis zahlen müssen indes die bestehenden Abonnenten des rechten Magazins. Zu Nau sagt Köppel, er sehe seine neuen Videos als «Aufwertung des Gesamtpakets» seiner Zeitschrift.

Köppel betont «persönliche Leistung des Chefredaktors»

Die «Weltwoche» sei konsequent auf zahlende Kunden ausgerichtet. Lesefaule, die an der Weltanschauung des bestgewählten Schweizer Nationalrats interessiert sind, müssen künftig 16 Franken pro Monat hinblättern. Auf die Frage, ob 192 Franken im Jahr für vier wöchentliche Video-Schaltungen aus seinem Büro nicht überrissen seien, sagt Köppel: «Die neue Form der Verbreitung unserer Inhalte ist ein Mehrwert für unsere Abonnenten.»

weltwoche roger köppel
SVP-Nationalrat Roger Köppel ist Chefredaktor der «Weltwoche». Mit dem Sonderheft «Klimawandel für die Schule» richtet er sich an Lehrer und Schüler. - Keystone

Ausserdem stehe eine «persönliche Leistung des Chefredaktors» dahinter, begründet Köppel den Preis von mehr als einer halben SRG-Medienabgabe, die künftig auf 365 Franken beträgt. Der Lancierungszeitpunkt habe im Übrigen nichts mit der anstehenden No Billag-Abstimmung zu tun, sondern stehe im Zeichen des Relaunchs des Online-Auftritts der «Weltwoche».

Selbstverständlich sehe er seine neue Sendung aber als «medienvielfaltserweiternd». Über seine persönliche Lust, vor der Kamera zu sitzen, sagt Köppel, der oft in Schweizer und deutschen Polit-Talks zu Gast ist: «Ich hatte einfach genug davon, ein Quotenhelfer für Sendungen der Konkurrenz zu sein.» Weiterhin gratis bleibt im Übrigen die Video-Vorschau auf die jeweils neue Ausgabe. Allerdings dürfte diese künftig wohl kürzer ausfallen.

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