Stadt Zürich

Pläne am HB: Künftig keine Autos mehr auf Zürcher Bahnhofquai?

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Der Zürcher Stadtrat hat Pläne für einen autoärmeren und grüneren Raum rund um den Hauptbahnhof präsentiert.

Hauptbahnhof Zürich
Hauptbahnhof Zürich: Der Stadtraum mitten in Zürich soll zu einer «Visitenkarte» werden. (Archivbild) - keystone

Der Zürcher Stadtrat hat am Mittwoch Pläne für einen autoärmeren und grüneren Raum rund um den HB vorgestellt.

In einem «Weissbuch» sind die Grundlagen zusammengefasst. Der Stadtraum mitten in Zürich soll zu einer «Visitenkarte» werden.

Der Raum um den Hauptbahnhof wird als «Grüne Halbinsel» zwischen Limmat und Sihl angepriesen.

Es soll begrünte Flächen von der Gessnerbrücke über der Sihl zum Platzspitz bis zum Papierwerd-Areal an der Limmat geben. Gleich vier Stadträtinnen und Stadträte präsentierten am Mittwoch die Pläne vor den Medien.

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Sie sprachen noch von einer Vision. Wie alles umgesetzt wird, sei noch nicht definitiv. Aber: «Diese Vision ist umsetzbar», sagte Tiefbauvorsteherin Simone Brander (SP).

Der Stadtrat verspreche sich mehr Lebensqualität und Sicherheit. Profitieren sollen Fussgängerinnen und Velofahrer, führte Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) aus.

Der vielbefahrene Bahnhofplatz soll wieder zu einem echten Platz werden, wie Hochbauvorsteher André Odermatt (SP) sagte. «Menschen sollen Vortritt und Raum zum Verweilen haben».

Der Bahnhofquai würde ein grüner Raum für Velos und Fussgängerinnen, die Strasse käme weg.

Künftig keine Autos mehr vor dem Zürcher HB - eine gute Idee?

Verkehrskonzept: Autos raus, Grün rein

Weichen müsste bei den angedachten Plänen in erster Linie der motorisierte Individualverkehr. Möglich sein sollen noch Zufahrten für Anlieferung, Rettungskräfte, Taxis oder zu Kiss&Ride-Plätzen.

Parkhäuser, etwa das beliebte Globus-Parkhaus, wären weiter erreichbar. Dass das Gewerbe weiterhin anliefern könne, sei wichtig, sagte Rykart. Wenn es weniger Verkehr gebe, wäre das einfacher.

Ansonsten soll das Gebiet rund um den HB von Autos befreit und der Verkehr unterirdisch geführt werden. Die Pläne der Stadt sehen vor, den stadtquerenden Individualverkehr ganz auf die Autobahn zu leiten, der Binnenverkehr soll «kanalisiert» werden.

«Mit dem Auto in die Stadt, ja aber lieber nicht mehr mit dem Auto durch die Stadt», sagte Rykart. Die Stadtbevölkerung soll mehr Verkehr mit öffentlichem Verkehr oder Lastenvelos abwickeln.

Ziel ist es dass die verbleibenden Autos über die Hardbrücke und Rosengartenstrasse sowie über das Bellevue und die Universitätsstrasse gelenkt werden. Mehrverkehr in den Quartierstrassen soll es ausdrücklich nicht geben.

Tramhaltestellen verschieben sich

Auch das Tram wäre von der Vision betroffen: Tramhaltestellen würden verschoben, etwa vom Central auf die Bahnhofbrücke oder vom Löwenplatz vor die Sihlpost. Die Vision lautet «Plätze statt Verkehrsknoten».

Das Konzept helfe auch, das Behindertengleichstellungsgesetz umzusetzen, sagte Michael Baumer (FDP), Vorsteher der Industriellen Betriebe. «Der Hauptbahnhof bleibt aber eine ÖV-Drehscheibe».

Ganz neu soll auch der Central auf der anderen Seite der Bahnhofbrücke werden, das «Tor zum Hochschulquartier».

Statt Strassen und Tramknotenpunkt ist ein offener Platz angedacht. «Der Platz ist heute einer der chaotischsten in Zürich», sagte Odermatt.

«Stadtraum Hauptbahnhof 2050»

Konkret setzte die Stadt bis jetzt den Stadttunnel für Velos und die Postterrasse bei der Sihlpost sowie teilweise das Papierwerd-Areal beim Globus-Provisorium um.

Die nächsten Schritte sollen «etappiert über die kommenden Jahre und Jahrzehnte» umgesetzt werden. Das Weissbuch trägt den Namen «Stadtraum Hauptbahnhof 2050».

Die Löwenstrasse würde nach den Plänen etwa erst ab 2050 zur «Flaniermeile» umgestaltet. Das Weissbuch sei der Rahmen für eine Weiterentwicklung, sagte Brander.

Der Stadtrat betonte, dass die Pläne auf eine Motion aus dem Gemeinderat aus dem Jahr 2014 zurückgehe, die alle Parteien unterstützt hatten.

Bei der Ausarbeitung habe es diverse Treffen mit sogenannten Echogruppen gegeben. Auch Kanton, SBB und Grundeigentümer seien involviert gewesen und blieben das weiterhin.

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Kommentare

User #1897 (nicht angemeldet)

Lieber endlich mal mit dem Stadion vorwärts machen!!

User #4151 (nicht angemeldet)

Am besten alle Autos verbieten!

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