SP Zürich nominiert keine Kandidaten für Stadtratswahlen nach
Die SP der Stadt Zürich verzichtet darauf, Kandidaten für die Stadtratswahlen nachzunominieren. Dies hat die Partei am Donnerstag entschieden

Das Wichtigste in Kürze
- Weder Jacqueline Badran noch Min Li Marti werden für den Stadtrat kandidieren.
- Damit gibt die SP Zürich ihren Sitz kampflos her.
Der Grund dafür: Die zwei Wunschkandidatinnen, die Nationalrätinnen Min Li Marti und Jacqueline Badran, stehen nicht zur Verfügung. Sie wären laut Gabriela Rothenfluh, Co-Präsidentin der SP Stadt Zürich, die «logischen Kandidatinnen» und bestens qualifiziert gewesen.
Jacqueline Badran gab ihre Gründe für die Absage gleich vor den Medien bekannt: Zwar reize sie ein Stadtratsamt und sie habe sich eine Kandidatur ernsthaft überlegt, doch habe sie als Nationalrätin in Bern noch Sachen zu erledigen. «Meine Mission ist noch nicht abgeschlossen», sagte sie.
Min Li Marti hingegen wurde kürzlich Mutter. Dies lasse sich mit einem 24-Stunden-Wahlkampf, wie er jetzt erforderlich würde, nicht vereinbaren, sagte Rothenfluh.
Bestehendes Ticket
Für Marco Denoth, Co-Präsident SP Stadt Zürich, ist daher klar: «Jetzt erst recht», sagte er. Ihr Ticket sei nun auf sechs Personen geschrumpft, diese würden sie nun aber mit aller Kraft unterstützen. Die SP schnürt zusammen mit den Grünen und der AL ein rot-grünes Päckli.
Damit gibt die SP einen ihrer vier Stadtratssitze kampflos her, ihr grosses Ziel bleibt aber sowieso die Mehrheit im Gemeinderat. Denn die SP ist momentan mit 39 Vertretern zwar die stärkste Partei im 125-köpfigen Gemeinderat, die Mehrheitsverhältnisse sind aber äussert knapp: Schlägt sich die GLP auf die Seite der Bürgerlichen, dann haben diese zusammen eine Stimme mehr als die Linke.