Die Stimmberechtigten des Kanton Luzerns haben den Kredit für den Neubau der Schweizergarde im Vatikan abgelehnt.
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Der Kanton Luzern unterstützt den Neubau der Schweizergarde im Vatikan nicht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kanton Luzern lehnt den Kredit für die Schweizergarde im Vatikan ab.
  • Nur 28,5 Prozent der Stimmenden legten ein Ja in die Urne.

Die Schweizergarde im Vatikan will einen Neubau ihrer Kaserne. Der Kanton Luzern unterstützt den Kredit, bekämpft von den Freidenkern, SP, Grünen und Grünliberalen, über 40'000 Franken nicht. Auch die Stimmberechtigten lehnten ihn ab.

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Die Schweizergarde im Vatikan - Keystone

Nur 28,5 Prozent der stimmenden Luzernerinnen und Luzerner waren bereit, den Bau der Kaserne im Vatikan finanziell zu unterstützen. 108'263 legten ein Nein ein, 43'195 ein Ja. Keine einzige Gemeinde unterstützte die «Vatikan-Spende». Die Stimmbeteiligung betrug 55,9 Prozent.

Neubau soll rund 50 Millionen kosten

Die Schweizergarde im Vatikan sollte eine neue Kaserne erhalten. Der Neubau, der rund 50 Millionen Franken kosten sollte, wird indes nicht vom Kirchenstaat gebaut. Sondern von einer privaten Schweizer Stiftung. Der Vatikan leistet, wie auch die Eidgenossenschaft und verschiedene Kantone, einen finanziellen Beitrag an das Projekt.

Referendum ergriffen

Im Kanton Luzern stiess die vom Kantonsrat genehmigte Spende von 400'000 Franken auf Kritik. Freidenker sowie Mitglieder der SP, der Grünen und der Grünliberalen ergriffen das Referendum.

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Die Schweizergarde im Vatikan. - Keystone

Überraschend war die Mehrheit der Stimmenden gegen die «Vatikan-Spende». Ihrer Meinung nach geht es nicht an, dass der Kanton Luzern nach vielen Jahren des Sparens einen Bau mitfinanziert. Dieser könnte der vermögende Kirchenstaat selbst zahlen. Auch die konservative Politik des Vatikans gegenüber der Homosexualität und Abtreibungen sowie die vielen Austritte dürften zum Nein beigetragen haben.

Die Argumente der grossen bürgerlichen Parteien und des Regierungsrats überzeugten die Stimmberechtigten somit nicht. Die Befürworter hatten erklärt, es gehe bei der Unterstützung des Kasernenneubaus nicht um Religion, sondern Tradition. Die Schweizergarde trage zum Ansehen der Schweiz bei und stehe für Schweizer Tugenden wie Sicherheit, Loyalität und Verlässlichkeit.

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