Schaffhauser Kantonsrat will Verbot von Konversionstherapien
Der Schaffhauser Kantonsrat spricht sich für ein Verbot von Konversionstherapien aus, die die sexuelle Orientierung verändern sollen.

Der Schaffhauser Kantonsrat hat sich für ein Verbot sogenannter Konversionstherapien ausgesprochen. Diese sollen angeblich die sexuelle Orientierung von lesbischen und schwulen Menschen verändern.
Das Parlament überwies die Motion von Jungen Grünen, FDP und GLP am Montag mit 39 zu 14 Stimmen bei vier Enthaltungen. Laut Erstunterzeichner Gianluca Looser (Junge Grüne) komme es in der Schweiz «immer wieder» zu solchen Massnahmen.

Dies müsse unterbunden werden, die «Scheintherapien» hätten traumatische Folgen. Solche «Therapien» erfolgten nie freiwillig, sagte Nina Schärrer (FDP). Ein Verbot sende ein klares Signal. «Akzeptanz und Unterstützung sind der richtige Weg». Auch der Regierungsrat sprach sich für die Motion aus.
Angebliche Therapien schadeten den Betroffenen. «Homosexualität ist keine Krankheit», sagte Regierungsrat Marcel Montanari (FDP).
Die SVP/EDU-Fraktion lehnte das Vorhaben mehrheitlich ab. Missbräuchliche Massnahmen könnten heute schon strafrechtlich verfolgt werden, sagte Walter Hotz (SVP).

Er sprach von «Symbolpolitik» und «politischer Inszenierung». Die sogenannten Konversionstherapien waren bereits in anderen Kantonen Thema, in der Westschweiz wurden bereits Gesetze ausgearbeitet.
Der Zürcher Kantonsrat hatte eine entsprechende Motion im November 2023 an den Regierungsrat überwiesen, der Kantonsrat St. Gallen schon im April 2022.
Auf Bundesebene ist ein Verbotsantrag hängig. Zwar verwies auch der Regierungsrat auf die Bestrebungen auf Bundesebene. Eine Prüfung im Kanton hielt er dennoch für sinnvoll.