Raphael Lanz (SVP): Nacht-S-Bahnkosten müssten teils Nutzende tragen

Der Thuner Stadtpräsident, Raphael Lanz, findet die Idee von Nacht-S-Bahnen im Raum Bern ab 2027 prüfenswert, wie er im Interview gegenüber Nau.ch sagt.

Raphael Lanz, Thun — Raphael Lanz, 55, Grossrat und Stadtpräsident von Thun. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

Nach einem Vorstoss der SP/Juso-Fraktion steht die Einführung von Nacht-S-Bahnen im Raum.
Der Berner Grossrat Raphael Lanz zeigt sich im Interview offen für diese Idee.
«Es wird sich zeigen, ob Zugverbindungen Sinn machen und finanzierbar sind», so Lanz.

Personen, die im Kanton Bern bis Mitternacht feiern, haben die Möglichkeit, mit dem Moonliner nach Hause zu fahren. Diese Option erfreut sich grosser Beliebtheit, insbesondere seit dem Wegfall des Ticketzuschlags im Jahr 2021. Die SP- und Juso-Fraktion strebt nun an, das Angebot auf stark frequentierten Strecken durch Nacht-S-Bahnlinien zu erweitern, ähnlich wie es bereits im Grossraum Zürich praktiziert wird.

Gegenüber Nau.ch erklärt Raphael Lanz, Stadtpräsident Thun und SVP-Grossrat des Kantons Bern, dass er dem Vorschlag gegenüber offen ist.

Nau.ch: Sollen im Kanton Bern künftig am Wochenende die Züge der S-Bahnlinien an stark frequentierten Strecken auch in der Nacht fahren?

Raphael Lanz: Aktuell gibt es ja ein Nachtangebot mit Moonliner-Bussen. Im Hinblick auf die nächste Periode 2027–2030 wird dieses überprüft werden. Dann wird sich zeigen, ob Zugverbindungen Sinn machen und finanzierbar sind.

Nau.ch: Wer soll die Kosten für die Nachtfahrten tragen?

Lanz: Ein Teil der Kosten müssten sicher die Nutzenden tragen. Ob und wie sich der Kanton und die Gemeinden beteiligen, wird unter Berücksichtigung der finanzpolitischen Rahmenbedingungen geprüft werden müssen.

Braucht es in Bern neben den Moonliner-Bussen auch noch Nacht-S-Bahnen?

Nau.ch: Welche Vorteile bietet die Bahn gegenüber dem Moonliner, die es rechtfertigt, die Nachtruhe der Menschen, die entlang der Bahnstrecke wohnen, am Wochenende zu stören?