Pierre Maudet scheint von dem Druck auf seine Person unbeeindruckt. Eine Psychologin erklärt, wieso.
Pierre Maudet
Pierre Maudet nimmt am 23.1.19 an einer Preseskonferenz in in Genf teil. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Genfer Staatsrat Pierre Maudet bleibt trotz Rücktrittsaufforderung.
  • Laut einer Psychologin steckt er noch am Beginn der Krise.

Pierre Maudet hat das Vertrauen in ihn längst verspielt. Seit Monaten läuft ein Verfahren gegen den Genfer FDP-Staatsrat wegen Vorteilsnahme im Zusammenhang einer Reise nach Abu Dhabi. Die Genfer fordern den Rücktritt des 40-Jährigen, doch Maudet bleibt trotz Entmachtung.

Jede Kritik scheint an dem Politiker abzuperlen. Die Psychologin Ruth Enzler analysiert das Verhalten von Pierre Maudet. Für sie ist klar, er stecke noch in der Anfangsphase der Krise.

«Er denkt: Ich bin Genf. Und Genf wählt man nicht ab, das geht nicht», sagt Enzler zum «SRF». Das sei eine Verschmelzung von Ego, dem Ich und der Funktion. Eine Person in Maudets Position könne dies fast nicht mehr trennen. 

«Er will zeigen, dass er doch Recht hat. Dass er doch verdient hat, an dem Ort zu sein und weiterregieren zu dürfen», erklärt die Psychologin. Er habe den Menschen vermittelt: «Ihr seid toll – so toll wie ich es bin.» Sein Antrieb sei: «immer alles unter Kontrolle zu haben, immer Recht zu haben und Applaus zu bekommen».

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