Irre Panne: Berner Gemeinde verwechselt Ja und Nein
Das Wichtigste in Kürze
- Mit stolzen 63,7 Prozent befürwortet die Berner Gemeinde Stettlen die BVG-Reform.
- So steht es zumindest auf der Webseite des Bundesamts für Statistik.
- Doch diese Information basiert auf einer peinlichen Verwechslung.
Stettlen im Kanton Bern ist schweizweit einmalig. Keine Gemeinde im ganzen Land stimmt der am Sonntag abgeschmetterten BVG-Reform so stark zu wie das 3000-Seelen-Dorf im Verwaltungskreis Bern-Mittelland. Rund 64 Prozent der Abstimmenden sagen Ja!
Oder doch nicht? Wie «Bern-Ost» am Dienstag schreibt, kam es in der Ortschaft zu einem peinlichen Fehler.
Wie Gemeindeschreiberin Christine Arnold gegenüber dem Portal bestätigt, wurde doch tatsächlich Ja mit Nein verwechselt.
Interessierst du dich für Regional-Politik?
Somit wird aus überwältigender Zustimmung deutliche Ablehnung – ähnlich wie im Rest der Schweiz. Auf nationaler Ebene wurde die BVG-Reform sogar mit knapp 67 Prozent Nein-Anteil verworfen.
Für die Staatskanzlei des Kantons Bern kommt diese Korrektur zu spät. Diese vermeldete die einzelnen Gemeinde-Resultate bereits am Sonntagnachmittag.
Auch auf der Webseite des Bundesamts für Statistik (Stand: 24. September, 14 Uhr) ist immer noch von der vermeintlichen Zustimmung aus Stettlen zu lesen.
Nicht das erste Mal
Solche Abstimmungspannen hat es in der Vergangenheit schon öfters gegeben. Im vergangenen Juni etwa verwechselte die Zürcher Gemeinde Rifferswil die Ja- und Nein-Stimmen zur Prämien-Entlastungs-Initiative.
Auch im Kanton Bern ist dies schon vorgekommen. Im März gab es Verwunderung, als Bremgarten bei Bern der sonst abgelehnten Renteninitiative der Jungfreisinnigen mit vermeintlich 70,1 Prozent zustimmte.
Und 2020 vermeldete die Gemeinde Lauperswil bei einem kantonalen Votum fälschlicherweise ein Ja für einen Transitplatz für Fahrende.