Der Berner Erziehungsdirektor, Bernhard Pulver, wehrt sich gegen die umstrittene Lehrplan-Initiative.

Es wäre eine Niederlage für Bernhard Pulver, den bernischen Erziehungsdirektor, wenn die Initiative «Für demokratisches Mitspracherecht - Lehrpläne vors Volk» angenommen werden würde.

Stolz auf Lehrplan 21

Bernhard Pulver zur kommenden Abstimmung vom 4. März 2018. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lehrplan-Initiative gefährdet den Lehrplan 21 von Erziehungsdirektor Bernhard Pulver.
  • Pulver gibt noch dieses Jahr sein Amt als Erziehungsdirektor und Regierungsrat ab.

Würde die Vorlage angenommen, wäre dies eine letzte Niederlage für Pulver. Dieser legt sein Amt als Erziehungsdirektor und Regierungsrat dieses Jahr nieder.

Der Berner Erziehungsdirektor im Interview. - Nau

Pulver hat viel Arbeit investiert in die Erarbeitung des Lehrplan 21, welcher bereits in der Umsetzungsphase an den Berner Volksschulen ist. Nun ist dieser jedoch durch die Initiative gefährdet. Würde sie angenommen, müsste der Grosse Rat nachträglich nochmals über den Lehrplan 21 befinden. Aber nicht nur das: «Mit der Annahme der Initiative würde in den kommenden Jahren jede Änderung des Lehrplans dem Volk vorgelegt.» Zu viel, so findet der Erziehungsdirektor. «Es gibt Dinge, die muss man der ausführenden Behörde überlassen.»

Auch würden der Regierungsrat zusammen mit dem Grossen Rat zukünftig für den Erlass und die Einführung von Lehrplänen zuständig sein und nicht mehr wie bisher der Erziehungsdirektor. Aus Pulvers Sicht sei die Verabschiedung des Lehrplanes aber schon heute genug demokratisch: «Viele politische Fragen sind heute im Gesetz geregelt, und da kann das Volk mitreden.»

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