Handyverbot im Wallis – Darbellay warnt vor Konzentrationsverlust
Im Kanton Wallis sind Handys in Schulen künftig verboten. Der Grund: Eine steigende Belastung der Kinder durch digitale Medien.

Der Kanton Wallis verbietet laut «Tamedia» künftig Handys an allen Schulen. «Die Fähigkeit, sich zu konzentrieren, nimmt ab», sagte der Präsident der kantonalen Erziehungsdirektorinnen- und -direktoren Christophe Darbellay zu den Zeitungen.
Darbellay, zugleich Walliser Bildungsdirektor, habe das Verbot mit einer zunehmenden Belastung von Kindern durch digitale Medien begründet. Es sei alarmierend, wie viele Kinder bereits in jungen Jahren Lern- und Leseschwierigkeiten hätten.
Eine befreundete Ärztin habe ihm berichtet, dass viele Kinder Mühe hätten, Gesprächen zu folgen. Auch wissenschaftliche Studien hätten ihn zum Handeln bewogen.
Auswirkungen des exzessiven Bildschirmkonsums
Zwar richteten sich die jüngsten Empfehlungen französischer Kinderärzte vor allem an Kinder unter sechs Jahren, doch Darbellay betonte, dass auch ältere Kinder durch exzessiven Bildschirmkonsum in ihrer kognitiven und sozialen Entwicklung beeinträchtigt würden: «Gehirnscans belegen etwa, dass das Hirn viel weniger aktiv ist, während ein Kind aufs Handy starrt als wenn es draussen spielt.»
Das Handyverbot soll während der gesamten Zeit auf dem Schulgelände, einschliesslich Pausen und Mittagszeit gelten. «Der Schulweg liegt in der Verantwortung der Eltern», sagte Darbellay. Er rate jedoch, mit den Kindern klare Regeln zur Nutzung zu vereinbaren.
Handyverbote auch in anderen Kantonen
Auf eine schweizweite Regelung angesprochen, verwies Darbellay auf die kantonale Zuständigkeit bei der Schulorganisation: «In dieser Frage spreche ich als Walliser Staatsrat.» Einheitliche Regeln im Kanton würden Lehrpersonen und Eltern entlasten.
«Der Gruppendruck ist bei Kindern und Jugendlichen hoch», betonte er. Auch die Kantone Aargau und Nidwalden haben bereits Handyverbote an ihren Schulen beschlossen.