Grüne in Thurgau erobern Nationalratssitz von der FDP
Die Grünen sind die Wahlsieger in Thurgau. Als Beute nimmt sich die GLP den einzigen Nationalratssitz der FDP.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Grünen siegten in den Wahlen im Thurgau und erhielten einen Nationalratssitz der FDP.
- Die SVP verliert zwar, bleibt aber immer noch die wählerstärkste Partei.
Die Thurgauer Grünen sind die Wahlsieger im Thurgau. Sie schnappten der FDP ihren einzigen Nationalratssitz weg. Die SVP verliert zwar Wähleranteile, kann ihre drei Sitze aber halten. Auch CVP und SP behalten je einen Sitz.
Die Wahlbeteiligung betrug 42,41 Prozent, wie die Thurgauer Staatskanzlei bekannt gab.
Die Grünen konnten ihren Wähleranteil von 5,4 Prozent auf 10,6 Prozent praktisch verdoppeln und einen der sechs Nationalratssitze ergattern. Gewählt wurde Kurt Egger, Kantonsrat und Parteipräsident der Grünen. Der 63-Jährige ist Maschinen-Ingenieur und Energiefachmann und wohnt in Eschlikon.

Die FDP verlor zwar nur leicht und kommt noch auf einen Wähleranteil von 11,5 Prozent (2015: 13 Prozent). Sie muss aber ihren vor vier Jahren von der GLP zurückeroberten Sitz wieder abgeben. Ihr bisheriger Nationalrat Hansjörg Brunner, der vor zwei Jahren für den populären Unternehmer Hermann Hess nachgerutscht war, wurde abgewählt. Dies trotz einer Listenverbindung mit der SVP.
SVP verliert in Thurgau, bleibt aber stark
Die SVP verliert zwar 3,2 Prozent, bleibt aber mit einem Wähleranteil von 36,7 Prozent die wählerstärkste Partei im Thurgau. Entgegen der Prognosen kann sie den dritten Sitz halten, der nach dem Rücktritt von Markus Hausammann frei wird.

Neu gewählt wurde Manuel Strupler aus Weinfelden. Der Gartenbauunternehmer ist 39 Jahre alt und sitzt im Thurgauer Kantonsparlament. Die beiden bisherigen SVP-Vertreterinnen, Diana Gutjahr und Verena Herzog, wurden bestätigt.
CVP und SP verlieren leicht
Sowohl die CVP wie auch die SP können ihren Sitz erwartungsgemäss halten und bleiben bei der Wählerstärke praktisch gleich. Die CVP verlor leicht, von 13,1 auf 12,7 Prozent, Christian Lohr wurde wiedergewählt. Der Wähleranteil der SP sank von 12,7 auf 12,6 Prozent, wiedergewählt wurde Edith Graf-Litscher.
Die Grünliberalen, die auf einen Sitzgewinn gehofft hatten, gingen leer aus. Sie legten beim Wähleranteil von 6,2 auf 8,1 Prozent zu. Trotzdem erreichten sie aber den mit Abstand schlechtesten Stimmenanteil innerhalb der Listenverbindung mit der SP und den Grünen.
Von den Kleinparteien konnte einzig die EVP leicht zulegen, von 2,3 auf 2,7 Prozent. Die BDP verlor und kommt noch auf 2,3 Prozent. Die EDU büsste ebenfalls Wähleranteil ein und kommt noch auf 2,8 Prozent.