Am Dienstag erklärte der Kantonsrat einen Vorstoss, der die kontroverse Studienreise eines Amtsleiters zu einer Wolfsjagd in Russland betrifft, für dringlich.
Wolf
Ein Wolf. (Symbolbild) - sda - Keystone

Der St. Galler Kantonsrat hat am Dienstag einen Vorstoss zur umstrittenen Studienreise eines Amtsleiters zu einer Wolfsjagd in Russland für dringlich erklärt. Thema darin ist vor allem, dass die Reise in ein Land ging, das einen Angriffskrieg führt.

«Darf von St. Galler Amtsleitenden ein Mindestmass an politischer Sensibilität erwartet werden», heisst es im Vorstoss der beiden Kantonsräte der Grünen Thomas Schwager und Meinrad Geschwend, den sie in der laufenden Aprilsession einreichten.

Der Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen hatte im Februar 2024 zusammen mit einem Wildhüter während der Arbeitszeit in Russland an einer mehrtägigen Wolfsjagd teilgenommen. Dort habe er die Lappjagd, eine Art Treibjagd, studieren wollen, hiess es als Begründung

Die Reise löste unter anderem Proteste von Naturschutzverbänden aus. Es habe sich um eine Erlebnisreise ohne tatsächlichen Erkenntnisgewinn gehandelt, stellten sie fest.

Kritik am Reiseziel

Kritikpunkt der Grünen ist nun aber vor allem das Ziel der Reise. Während seit über zwei Jahren die ukrainische Bevölkerung «reguliert» werde, studierten zwei Mitarbeitende des Kantons während einer Woche auf Arbeitszeit «das russische Wolfsmanagement», heisst es im Vorstoss,

Die Regierung muss nun bis zum Ende der Session erklären, welche Instanz innerhalb des Departements die Kriterien für solche Studienreisen festlege und in welcher Form der zuständige Chef des Departements davon in Kenntnis gesetzt werde.

Weiter wird Auskunft verlangt, ob der Amtsleiter und der Wildhüter die Kosten der Reise tatsächlich selber getragen hätten. Der Veranstalter verrechne pro geschossenem Wolf 1100 Euro.

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