Baselland muss Massnahmen gegen Hitze im Schulzimmer ergreifen
Der Kanton Baselland muss Massnahmen gegen zu heisse Klassenzimmer ergreifen. Nach einer hitzigen Debatte hat der Landrat am Donnerstag ein entsprechendes Postulat von Jan Kirchmayr (SP) mit 48 zu 25 Stimmen bei 2 Enthaltungen gegen den Willen der Regierung überwiesen.
Kirchmayr forderte Massnahmen, um das Raumklima im Sommer in einem erträglichen Rahmen zu halten. Zudem müsse die Regierung den Schulen entsprechende Handlungsempfehlungen unterbreiten.
Die Regierung lehnte den Vorstoss ab. In den bestehenden Bauten gebe es schlicht keine einfache kurzfristig realisierbare Lösung mit einem vernünftigen Kosten- und Nutzenverhältnis, heisst es in der Antwort auf den Vorstoss. Zudem müssten an jedem Schulstandort individuelle Lösungen ermittelt werden.
Regierungspräsident äussert sich
Regierungspräsident Isaac Reber (Grüne) sagte, was im Postulat gefordert werde, könne man bei der Vielzahl an Schulhäusern nicht von heute auf morgen erfüllen. Er wies auch darauf hin, dass die Schulen während der heissen Jahreszeit währen sechs Wochen gar nicht in Betrieb sind.
Die Mehrheit des Parlaments sah jedoch dringenden Handlungsbedarf. Mehrere Ratsmitglieder wiesen darauf hin, dass für ein gutes Lernklima die Voraussetzungen unbedingt erfüllt sein müssten. Aus diesem Grund machte sich etwa Marc Scherrer (Mitte) für die Überweisung stark.
Er appellierte aber an Kirchmayr, seinen Vorstoss zu modifizieren, um mehr Unterstützung zu erhalten. Dies tat der Postulant auch. Er strich das Adjektiv «kurzfristig» bei den geforderten Massnahmen und verzichtete auf das Beispiel mit dem Einbau von Deckenventilatoren, um den Vorstoss offener zu halten für verschiedene Hitzemassnahmen.
Unterstützung trotz Widerstand
Auch bei Teilen der FDP-Fraktion fand das Anliegen Gehör – so unterstützten etwa Christine Frey und Thomas Eugster das SP-Postulat. Bei einer Mehrheit der FDP und SVP fand das Postulat jedoch keine Zustimmung.