Verdienen SBB-Chef Andreas Meyer oder Post-Chefin Susanne Ruoff bald nur noch halb so viel? Nach dem Nationalrat zeichnet sich auch im Ständerat Zustimmung zu einer Begrenzung ab. Mehr als ein Bundesrat soll man in den bundesnahen Betrieben nicht mehr verdienen dürfen.
SBB-Chef Andreas Meyer (l) und Post-Chefin Susanne Ruoff (r): Sie sollen in Zukunft höchstens so viel verdienen wie Bundesrätin Doris Leuthard (m). Was sie de facto heute schon tun.
SBB-Chef Andreas Meyer (l) und Post-Chefin Susanne Ruoff (r): Sie sollen in Zukunft höchstens so viel verdienen wie Bundesrätin Doris Leuthard (m). Was sie de facto heute schon tun. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Löhne der Kader von bundesnahen Betrieben sollen eine Obergrenze erhalten: Nicht mehr als ein Bundesrat.
  • Nach dem Nationalrat zeichnet sich auch im Ständerat Zustimmung ab.
  • Bei genauer Betrachtung zeigt sich aber, dass sich kaum etwas ändern würde.

Im Nationalrat ist die Forderung bereits durch, in der vorberatenden Ständeratskommission gibt es nun auch deutliche Zustimmung: Die Kader der bundesnahen Betriebe wie Swisscom, Post und SBB sollen höchstens so viel wie ein Bundesrat verdienen.

Kommt es zur Halbierung des Lohns?

Ein Bundesrat verdient heute pro Jahr rund 445'000 Franken plus Spesen. SBB-Chef Andreas Meyer und Post-Chefin Susanne Ruoff haben in den letzten Jahren jeweils rund eine Million Franken eingestrichen. Wenn der Ständerat seiner Kommission folgt: gibt’s dann eine drastische Lohnkürzung?

Jein, denn das Parlament rechnet anders. Entscheidend sei der Brutto-Lohn eines Bundesrats, und zwar inklusive Altersrenten. Diese erhält ein Bundesrat nach seinem Rücktritt. Da kommt so einiges zusammen. Im Durchschnitt verbringen Bundesräte mehr Jahre in Rente als im Amt.

Der Swisscom-Chef muss zittern

Verteilt man die Altersrenten auf die Amtsjahre, ergibt sich ein Bundesrats-Brutto-Lohn von etwa 950'000 Franken. Also «nur» 50'000 Franken weniger als die SBB- und Post-Kader.

Einer aber schwingt beträchtlich obenaus: Swisscom-CEO Urs Schaeppi verdiente in den vergangenen Jahren in der Grössenordnung von 1,7 bis 1,8 Millionen Franken.

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