Die Opposition in Simbabwe ficht das Ergebnis der Präsidentenwahl offiziell vor Gericht an.
Oppositionsführer Nelson Chamisa in Simbabwe.
Oppositionsführer Nelson Chamisa in Simbabwe. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Opposition ficht das Wahlergebnis in Simbabwe an.
  • Die für Sonntag angesetzte Amtseinführung von Emmerson Mnangagwa wird wohl verschoben.

Die Opposition in Simbabwe hat den Wahlsieg von Präsident Emmerson Mnangagwa vor Gericht angefochten. Das Juristenteam des Oppositionsführers Nelson Chamisa (40) von der Partei MDC, der bei der Wahl vergangene Woche Mnangagwa (75) von der Regierungspartei Zanu-PF unterlag, habe eine Klage beim Verfassungsgericht eingereicht, sagte einer der Anwälte, Chris Mhike, am Freitag. Das Gericht hat nun 14 Tage Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Die für Sonntag geplante Amtseinführung für Mnangagwa wird vermutlich verschoben.

Die Abstimmung vergangene Woche war die erste Wahl nachdem Langzeitpräsident Robert Mugabe (94) im November infolge eines Militärputsches zurückgetreten war. Mnangagwa, Mugabes früherer Vize, entschied die Wahl mit einer knappen Mehrheit für sich, Chamisa warf ihm aber Wahlbetrug vor. EU-Wahlbeobachter bezeichneten die Abstimmung insgesamt als frei, aber nicht fair - weil die Regierung auf staatliche Medien und Gelder zurückgreifen konnte.

Zwei Tage nach der Abstimmung kam es bei Protesten zu Zusammenstössen zwischen Oppositionsunterstützern und Sicherheitskräften. Dabei starben sechs Menschen. Menschenrechtler warfen der Polizei und dem Militär vor, seit der Wahl hart gegen Mitglieder und Anhänger der Opposition vorgegangen zu sein. Der führende Oppositionspolitiker Tendai Biti wurde am Donnerstag in Zusammenhang mit den blutigen Protesten vergangene Woche wegen Anstiftung zur Gewalt angeklagt.

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