Vizekanzler Scholz gegen Ausgangssperre in Corona-Krise
Vor dem entscheidenden Treffen von Bund und Ländern am Sonntag hat sich Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) gegen eine Ausgangssperre zur Bekämpfung des Coronavirus ausgesprochen.

Das Wichtigste in Kürze
- Finanzminister verweist auf «Bedürfnis nach frischer Luft».
«Gerade in der gegenwärtigen Situation haben alle ein Bedürfnis nach frischer Luft», sagte der SPD-Politiker der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Er hoffe, «dass uns der Gang in die Natur nicht verwehrt wird - in einer Zeit, in der die meisten Freizeitbeschäftigungen wegfallen».
Scholz sagte, die allermeisten Bürger hätten hoffentlich verstanden, worum es jetzt geht. «Vielleicht können wir die Übrigen ein wenig anstupsen sich zusammenzureissen, damit wir uns alle vor weiteren Einschränkungen der Freiheit schützen.» Corona-Partys bezeichnete der Minister als «schlechten Witz».
Am Sonntag wollen die Spitzen von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen entscheiden. Die Bundesregierung hatte das Verhalten der Bürger an diesem Wochenende zum Massstab für die Entscheidungsfindung erklärt.
Bayern war am Freitag vorgeprescht: Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte «grundlegende Ausgangsbeschränkungen» an. Das öffentliche Leben sollte ab Samstag nahezu vollständig heruntergefahren werden.