Die Ministerpräsidenten von Polen, Ungarn und der Slowakei haben Tschechien ihre Solidarität im diplomatischen Streit mit Russland zugesagt. Gemeinsam verurteile man alle «illegalen und gewalttätigen Aktionen russischer Geheimdienstagenten», hiess es in einer am Montag in Warschau veröffentlichten Erklärung. «Wir werden es nicht zulassen, dass diese Aktivitäten Europa spalten.»
Polish Senate Speaker Tomasz Grodzki
Der Sprecher des polnischen Senats Tomasz Grodzki während einem Meeting der Visegrad-Staaten. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regierung in Prag hatte Russland beschuldigt, für Explosionen in einem Munitionslager im Osten des Landes im Jahr 2014 verantwortlich zu sein.

Dabei waren zwei Menschen gestorben. Moskau bestritt die Vorwürfe vehement. Beide Länder wiesen gegenseitig Diplomaten aus. Tschechien bildet mit den Nachbarländern Polen, Ungarn und der Slowakei die mitteleuropäische Visegrad-Gruppe.

Für Verunsicherung sorgte am Sonntag der tschechische Präsident Milos Zeman, der nur von einem «Verdacht» gegen russische Agenten sprach. Dem widersprach nun Innenminister Jan Hamacek. «Soweit ich weiss, gibt es in diesem Fall nur eine Ermittlungsversion - und diese hängt mit den Bewegungen von Angehörigen der Einheit 29155 zusammen», betonte der Sozialdemokrat der Agentur CTK zufolge. Dabei soll es sich um eine Spezialeinheit des russischen Militärgeheimdienstes GRU handeln.

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hingegen begrüsste Zemans Äusserungen als «absolut vernünftig». Mit der Aufklärung der Explosionen müsse sich die Europäische Union beschäftigen, sagte Lawrow laut Agentur Interfax. «All das ist auf ihrem Territorium passiert.»

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