Im Nordwesten Syriens sind Millionen Menschen vorerst von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Russland legte im UN-Sicherheitsrat das Veto ein.
In Syrien ist ein Leben ohne humanitäre Hilfe schwer vorstellbar.
In Syrien ist ein Leben ohne humanitäre Hilfe schwer vorstellbar. - AWO Internatiol/Hiro/obs/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Millionen Menschen im Nordwesten Syriens sind von humanitärer Hilfe abgeschnitten.
  • Russland legt das Veto gegen eine Verlängerung einer Resolution für die Grenzöffnung ein.
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Millionen Menschen im Nordwesten Syriens sind nach einem Veto im UN-Sicherheitsrat vorerst von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Nach monatelangen Verhandlungen im mächtigsten US-Gremium legte Russland am Dienstag ein Veto gegen die Verlängerung einer Resolution zur weiteren Öffnung des wichtigen Grenzübergangs Bab al-Hawa für neun Monate ein.

Unterdessen scheiterte auch ein Gegenentwurf Moskaus, der eine Verlängerung um sechs Monate vorgesehen hätte. Der Sicherheitsrat muss nun einen neuen Kompromiss aushandeln. Der UN-Nothilfeorganisation Ocha zufolge wurde Bab al-Hawa wegen des ausgelaufenen Mandats in der Nacht von Montag auf Dienstag geschlossen.

Grenzposten geschlossen

Über den Grenzposten zwischen der Türkei und den von Rebellen gehaltenen syrischen Gebieten läuft ein Grossteil der humanitären Hilfe für den Nordwesten Syriens. Nach Angaben der Vereinten Nationen benötigen in dieser Region des Bürgerkriegslandes 4,1 Millionen Menschen Unterstützung. Russland ist einer der engsten Verbündeten von Syriens Regierung.

Helfer am Grenzübergang Bab al-Hawa
Helfer am Grenzübergang Bab al-Hawa - AFP

Präsident Baschar al-Assad will mit der Schliessung der Grenzübergänge Einfluss auf von Rebellen gehaltene Teile des Landes zurückgewinnen. Nach dem schweren Erdbeben in Syrien und der Türkei vor einigen Monaten hatte Assad zwei weitere Grenzübergänge zur Türkei übergangsweise freigegeben: Bab al-Salam und Al-Ra'ee sind weiter offen. Bab al-Hawa ist für den Nordwesten des Landes aber deutlich wichtiger.

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