In der Affäre um im Privatanwesen von Ex-US-Präsident Donald Trump beschlagnahmte Geheimunterlagen hat eine US-Richterin einen Sondergutachter zur Prüfung der Dokumente ernannt.
In Mar-a-Lago beschlagnahmte Akten
In Mar-a-Lago beschlagnahmte Akten - US DEPARTMENT OF JUSTICE/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrichter soll beschlagnahmte Unterlagen sichten.

Richterin Aileen Cannon entschied am Donnerstag (Ortszeit), der New Yorker Bundesrichter Raymond Dearie solle die Unterlagen sichten. Das US-Justizministerium hatte sich in der vergangenen Woche mit der Ernennung des von Trump vorgeschlagenen Kandidaten einverstanden erklärt.

Bei einer Razzia in Trumps Anwesen Mar-a-Lago Anfang August hatte die US-Bundespolizei FBI dutzende als «streng geheim», «geheim» oder «vertraulich» gekennzeichnete Akten beschlagnahmt. Zuletzt hatte es Medienberichte gegeben, wonach auch ein streng geheimes Dokument zu Atomwaffen eines anderen Landes bei Trump gefunden wurde.

Richterin Cannon hatte vergangene Woche verfügt, das Justizministerium dürfe bei seinen Ermittlungen keine der beschlagnahmten Unterlagen nutzen, bevor der Sondergutachter seine Prüfung abgeschlossen hat. Das Ministerium hatte dagegen gefordert, ein Teil der Akten solle sofort an die Ermittlungsbehörden gehen. Am Donnerstag lehnte Cannon es jedoch ab, von ihrer Verfügung abzurücken.

Trump steht im Verdacht, durch die Mitnahme der Unterlagen in sein Privatanwesen gegen ein Spionagegesetz verstossen zu haben, das strikte Vorgaben für die Aufbewahrung von Dokumenten zur nationalen Sicherheit enthält. US-Präsidenten sind dazu verpflichtet, bei ihrem Ausscheiden aus dem Amt sämtliche offizielle Dokumente, auch E-Mails und Briefe, an das Nationalarchiv zu übergeben.

Die Razzia in Mar-a-Lago hat in den USA zu heftigem politischem Streit geführt. Trump bezeichnete die Durchsuchung seiner Villa wiederholt als politisch motiviert. Er beschuldigt die Demokraten von Präsident Joe Biden, die Justiz zu instrumentalisieren, um ihn an einer möglichen erneuten Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2024 zu hindern.

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