Trumps Ex Anwalt Cohen acht Stunden lang von Senatoren befragt
Der ehemalige Trump-Anwalt Michael Cohen wurde vom Kongress acht Stunden lang befragt.

Das Wichtigste in Kürze
- Michael Cohen wurde hinter verschlossenen Türen vom Kongress befragt.
- Die Befragung dauerte acht Stunden.
Der langjährige Anwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, ist am Dienstag acht Stunden lang im US-Kongress befragt worden.
Die Anhörung vor dem Geheimdienstausschuss des Senats fand hinter verschlossenen Türen statt. Senatoren wollten anschliessend keine konkreten Angaben zu Cohens Aussagen machen.
Trumps langjähriger Ausputzer selbst äusserte sich zufrieden über die Befragung. Er habe die Gelegenheit bekommen, Dinge geradezurücken und «die Wahrheit zu sagen», sagte Cohen. «Und ich freue mich darauf, morgen mit meiner Stimme der amerikanischen Bevölkerung meine Geschichte erzählen zu können. Und ich werde die Amerikaner entscheiden lassen, wer die Wahrheit sagt.»
Cohen wird am Mittwoch vor dem Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses aussagen – der Auftritt wird live im Fernsehen übertragen und deswegen mit besonderer Spannung erwartet. Zum Schluss folgt am Donnerstag eine nochmalige Vernehmung Cohens hinter verschlossenen Türen, dann vor dem Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses. Cohens Anwalt Lanny Davis hat «erschreckende» Aussagen über Trump angekündigt.
Cohen hatte zehn Jahre für den Trump-Konzern gearbeitet, inzwischen steht er mit dem Präsidenten auf Kriegsfuss. Für Taten, die er grossteils im Zusammenhang mit seiner Arbeit für Trump begangen hatte, wurde Cohen im Dezember von einem New Yorker Gericht zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Strafe wegen Meineids in früheren Aussagen gegenüber dem Kongress sowie Steuer- und Finanzdelikten muss Cohen im Mai antreten.
Das Weisse Haus beschuldigte ihn bereits im Vorfeld der jetzigen Anhörungen, den Kongress erneut belügen zu wollen. Cohen hat Trump mit seinen Aussagen wiederholt in Bedrängnis gebracht. So sagte er aus, Schweigegeldzahlungen an zwei angebliche frühere Sexpartnerinnen Trumps in dessen Auftrag geleistet zu haben. In seinem Urteil gegen Cohen sah das Gericht in diesen Zahlungen gesetzwidrige Wahlkampffinanzierung.