Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist fast eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer nach Deutschland gekommen.
Geflüchtete aus der Ukraine am Bahnhof in Stuttgart
Geflüchtete aus der Ukraine am Bahnhof in Stuttgart - AFP/Archiv

Von Februar bis August wurden 952.000 Zuzüge erfasst, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Die meisten davon entfielen auf die ersten Monate seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar.

So wurden im März 431.000 und im April 198.000 Zuzüge registriert. Laut Statistikamt nahm die Zuwanderung aus der Ukraine seitdem ab: Sie betrug im Juli 58.000 und im August 70.000. Damit lag sie jedoch weiterhin deutlich über dem Vorjahresniveau von durchschnittlich tausend Zuzügen pro Monat. Trotz der rückläufigen Zuwanderung in den Sommermonaten war die Ukraine auch im August das Hauptherkunftsland der in die Bundesrepublik Zugezogenen. Dahinter folgte Rumänien mit 19.000 Zuzügen.

Neben der hohen Zuwanderung beobachteten die Statistiker seit Mai auch ein Anstieg der Fortzüge in die Ukraine. So registrierten die Meldeämter bis einschliesslich August rund 78.000 Fortzüge. Daraus ergibt sich eine Nettozuwanderung - Zuzüge abzüglich Fortzüge - von 874.000 Menschen aus der Ukraine. Bei den Fortzügen kommt es den Angaben zufolge jedoch zu einer Untererfassung, weil sich nicht alle vor der Ausreise bei den Behörden abmelden.

Insgesamt gab es im Untersuchungszeitraum 1.821.000 Zuzüge aus dem Ausland nach Deutschland und 700.000 Fortzüge. Daraus ergibt sich eine Nettozuwanderung von 1.122.000 Menschen. Mehr als die Hälfte - 52 Prozent - der Zugewanderten in diesem Zeitraum kam aus der Ukraine. Eine ähnlich hohe Nettozuwanderung gab es laut Statistik seit der Wiedervereinigung nur 1992 infolge der Grenzöffnungen in Osteuropa und des Kriegs im früheren Jugoslawien sowie 2015 mit der damaligen Fluchtzuwanderung. Damals kamen jeweils im Gesamtjahr 782.000 beziehungsweise 1.139.000 Menschen.

Unter den seit Februar aus der Ukraine gekommenen Menschen waren 65 Prozent oder 616.000 weiblich und 35 Prozent oder 336.000 männlich. Insgesamt reisten 348.000 Minderjährige ein - 37 Prozent der ukrainischen Eingewanderten. 96 Prozent aller Zugewanderten hatten den Angaben zufolge einen ukrainischen Pass. Staatsangehörige anderer Länder machen dagegen nur einen geringen Anteil aus: Am zweithäufigsten waren russische und deutsche Staatsangehörige mit 0,35 beziehungsweise 0,23 Prozent vertreten.

Ad
Ad