SPD Europapolitiker fordert Friedensnobelpreis für Tsipras und Zaev
Zwischen Athen und Skopje gab es eine Einigung. Mazedonien ändert seinen Namen. Nun soll es dafür einen Nobelpreis geben, fordert ein SPD-Politiker.

Das Wichtigste in Kürze
- Udo Bullmann fordert für Alexis Tsipras und Zoran Zaev den Friedensnobelpreis.
- Die beiden haben gemeinsam den Namensstreit um Nord-Mazedonien überwunden.
Der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im Europaparlament, Udo Bullmann, fordert den Friedensnobelpreis für Griechenlands Premierminister Alexis Tsipras und seinen mazedonischen Kollegen Zoran Zaev. «Zoran Zaev und Alexis Tsipras ist gelungen, woran viele andere beinahe drei Jahrzehnte lang gescheitert sind: Sie haben [..] den erbitterten Namensstreit zwischen Skopje und Athen endlich beigelegt und damit Geschichte geschrieben», sagte Bullmann der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.
«Sie haben sich nicht dem Druck derer gebeugt, die alten Nationalismen nachhängen, sondern im besten langfristigen Interesse ihrer beiden Länder und Europas gehandelt», sagte er weiter. «Gerade in Zeiten des Populismus, in denen die Aussicht auf kurzfristige Gewinne oft die Agenda diktiert, beweist dies wahre politische Grösse.»
Knappe Mehrheit
Tsipras und Zaev hatten im vergangenen Jahr trotz erheblicher innenpolitischer Widerstände in beiden Ländern vereinbart, den Streit beizulegen. Nach dem Parlament in Skopje stimmte nun auch die Volksvertretung in Athen mit knapper Mehrheit zu.
Durch die Einigung beendet Athen die jahrzehntelange Blockade des Nachbarn bei der Annäherung an die EU. Auch kann Skopje jetzt der Nato beitreten. Die Republik Mazedonien ändert dafür ihren Namen in Nord-Mazedonien (Slawisch: Severna Makedonija und Englisch: North Macedonia). In Griechenland ist dies teils umstritten, da auch eine nordgriechische Provinz Mazedonien heisst.