Die Chefin der nordirischen Partei Sinn Fein, Michelle O'Neill, will über einen Anschluss Nordirlands an die Republik Irland diskutieren.
Könnte als Siegerin aus den nordirischen Parlamentswahlen hervorgehen: Michelle O'Neill, Spitzenkandidatin der Partei Sinn Fein. Foto: Peter Morrison/AP/dpa
Könnte als Siegerin aus den nordirischen Parlamentswahlen hervorgehen: Michelle O'Neill, Spitzenkandidatin der Partei Sinn Fein. Foto: Peter Morrison/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Peter Morrison
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Das Wichtigste in Kürze

  • Derzeit wird in Nordirland das Parlament gewählt.
  • Kandidatin als Regierungspräsidentin ist die Chefin von Sinn Fein, Michelle O'Neill.
  • Sie möchte eine Debatte zur Vereinigung mit der Republik Irland anstossen.

Die Chefin der nordirischen Partei Sinn Fein, Michelle O'Neill, hat nach der Wahl zum nordirischen Regionalparlament zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte über die Frage einer Vereinigung mit der Republik Irland aufgerufen.

«Lasst uns alle an einem gemeinsamen Plan arbeiten», sagte O'Neill im Gespräch mit der Nachrichtenagentur DPA am Freitag am Rande der Auszählung ihres und weiterer Wahlkreise in der nordirischen Stadt Magherafelt.

Wahlergebnisse erscheinen Freitagnachmittag

Mit ersten Ergebnissen der Wahl vom Donnerstag wurde frühestens am Freitagnachmittag gerechnet. O'Neill zeigte sich aber optimistisch, dass ihre Partei wie erwartet erstmals als stärkste Kraft daraus hervorgehen wird. «Das wäre ein historisches Ergebnis, wenn wir dahin kommen sollten», sagte sie.

Noch müssten aber viele Stimmen ausgezählt werden. O'Neill hätte in diesem Fall Anspruch auf das Amt der Regierungschefin. Ob eine Regierungsbildung gelingen wird, hängt aber von der Kooperation der stärksten protestantisch-unionistischen Partei DUP ab.

Sinn Fein gehörte einst zur IRA

Die katholisch-republikanische Partei Sinn Fein galt einst als politischer Arm der militanten Organisation IRA (Irish Republican Army), die mit Waffengewalt für eine Vereinigung der beiden Teile Irlands kämpfte.

Sollte sie tatsächlich stärkste Kraft werden, wäre das zumindest symbolisch ein Wendepunkt in dem zum Vereinigten Königreich gehörenden Landesteil. Bisher hatten stets Parteien den Posten des Regierungschefs inne, die sich für eine Beibehaltung der Union mit Grossbritannien einsetzten.

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