Sechs Balkanstaaten streben in die EU – Gipfel soll Schwung bringen

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Bulgarien,

Eine Europäische Union mit mehr als 30 Mitgliedsländern? Zumindest die EU-Kommission hält das für wünschenswert und lockt Balkanstaaten wie Montenegro und Serbien sogar mit dem konkreten Datum 2025. Jetzt diskutieren zunächst die Staats- und Regierungschefs.

Donald Tusk, Präsident des Europäischen Rates, kommt zu einer Pressekonferenz vor dem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in der bulgarischen Hauptstadt Sofia.
Donald Tusk, Präsident des Europäischen Rates, kommt zu einer Pressekonferenz vor dem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in der bulgarischen Hauptstadt Sofia. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder diskutieren über die Aufnahme von Balkanstaaten.
  • Es geht um die Länder Serbien, Montenegro, Albanien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Kosovo.
  • Doch diese Staaten kämpfen mit verschiedenen Problemen.

Die Europäische Union bemüht sich darum, die Länder des westlichen Balkans enger an sich zu binden. Beim gemeinsamen Gipfel im bulgarischen Sofia wollen die Staats- und Regierungschefs der EU Serbien, Montenegro, Albanien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und das Kosovo zu weiteren Reformen ermuntern.

Um die Balkanstaaten zu mehr Reformanstrengungen zu bewegen, will die EU ihnen in Sofia zusätzliche Unterstützung versprechen. In dem Entwurf für die Abschlusserklärung zu dem Treffen ist zum Beispiel davon die Rede, die Anbindung der Länder an die EU «deutlich zu verbessern». Konkret soll es etwa um Verkehrsverbindungen, die Energieversorgung und die Wirtschaftsbeziehungen gehen.

Probleme der Balkanstaaten

Die sechs Balkanländer sind die Ärmsten in Europa und haben auch in anderen Bereichen ähnliche Probleme. Justiz und Medien befinden sich fest im Griff der Regierungen, die Organisierte Kriminalität blüht, Korruption und Nationalismus sind weit verbreitet. Demokratie und europäische Werte sind für die politischen Eliten Kritikern zufolge meist nur Lippenbekenntnisse.

Der Kosovo-Konflikt ist gegenwärtig die grösste Dauerkrise auf dem Balkan. Daneben wird Bosnien-Herzegowina wegen der inneren Blockade der Politik als gescheiterter Staat betrachtet – Serben wollen sich dem Mutterland Serbien anschliessen, während die kroatisch besiedelte Herzegowina zum EU-Nachbarn Kroatien tendiert. Mazedonien wiederum wird seit seiner Unabhängigkeit vom EU-Nachbarn Griechenland wegen des Streits um den Staatsnamen, unter Hinweis auf die gleichnamige nordgriechische Provinz Mazedonien, blockiert.

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