Die Schweiz stellt 1,4 Millionen Franken zur Unterstützung Haitis in der aktuellen Krise bereit.
Haiti
Haiti hat seit einem Jahr massive Probleme mit Bandengewalt. (Archivbild) - keystone

Die Schweiz reagiert auf die schwere Krise im karibischen Inselstaat Haiti und stellt 1,4 Millionen Franken Soforthilfe bereit. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen unterstützen mit den Mitteln die notleidende Bevölkerung. Dies insbesondere mit Bezug auf dringend benötigte Nahrungsmittel und die Gewährleistung eines Zugangs zu sauberem Trinkwasser.

Dies schrieb die Deza auf der Plattform X, vormals Twitter, am Freitagmittag. Die Gewalt krimineller Banden, die schon zuvor nach Angaben der Uno etwa 80 Prozent von Haitis Hauptstadt Port-au-Prince kontrollierten, war Ende Februar noch einmal eskaliert.

Gewalteskalation führt zu humanitärem Notstand

Nach einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros wurden in diesem Jahr bereits mehr als 1500 Menschen getötet. Auch die Zahlen der Entführungen und Vergewaltigungen hätten zugenommen. Das Gesundheitssystem und die staatlichen Institutionen stünden am Rande des Zusammenbruchs. Auch die bestehende Hungerkrise verschärfte sich.

Die Sicherheitslage hatte im März die Rückkehr von Interims-Premierminister Ariel Henry von einer Auslandsreise verhindert. Er kündigte darauf seinen Rücktritt an. Eine neue Interimsregierung wurde bisher nicht gebildet. Auch eine vom UN-Sicherheitsrat genehmigte multinationale Sicherheitsmission kam bislang nicht zustande.

Angesichts der Gewalt sind nach Angaben der UN mehr als 50'000 Menschen innerhalb von drei Wochen aus Haitis Hauptstadt Port-au-Prince geflüchtet. Zwischen dem 8. und 27. März wurden an Busbahnhöfen 53'125 Menschen beim Verlassen des Grossraums Port-au-Prince erfasst, wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag mitteilte.

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