Im Rahmen seiner Kandidatur zum SPD-Vorsitz hat sich Olaf Scholz zum Kanzler-Posten geäussert. Er sagte, seine Partei würde Kamp-Karrenbauer nicht wählen.
Thüringer Wahlfiasko
Annegret Kramp-Karrenbauer (l), Bundesvorsitzende der CDU, steht vor Beginn der Sitzung des CDU-Bundesvorstands in der Parteizentrale im Konrad-Adenauer-Haus neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). (Archivbild 12.8.2019) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Olaf Scholz schliesst eine Wahl von Kramp-Karrenbauer zur neuen Kanzlerin aus.
  • Er selbst erhofft sich künftig selbst ein Kandidat für den Posten zu sein.

Der SPD-Vorsitzkandidat Olaf Scholz schliesst für den Fall eines vorzeitigen Rücktritts von Angela Merkel aus, dass seine Partei CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen Kanzlerin wählen würde.

«Wir haben eine Koalition abgeschlossen. Diesen Vertrag hat Frau Merkel unterschrieben, und wir haben vereinbart, dass wir Frau Merkel zur Kanzlerin wählen, und nicht irgendjemand anderes», sagte Scholz, wie der «Spiegel» am Mittwoch berichtete.

Filmfestival Cottbus
Olaf Scholz (SPD), Bundesfinanzminister und Schirmherr des Festivals, spricht zur Eröffnung des Filmfestivals Cottbus – Festivals des osteuropäischen Films – im Staatstheater Cottbus. - dpa

«Und deshalb ist jedem klar, dass diese Vereinbarung jetzt nicht einfach auf eine andere Person übertragen werden kann», betonte der Vizekanzler in einem von dem Magazin moderierten Streitgespräch der zwei verbliebenen Teams im Rennen um den SPD-Vorsitz.

Scholz' Tandempartnerin, die Brandenburgerin Klara Geywitz, sieht die SPD unter der Führung ihres Teams auch auf rasche Neuwahlen vorbereitet. Kramp-Karrenbauer sei bekannt dafür, «dass sie durchaus mal überraschende Entscheidungen fällt», sagte Geywitz.

Insofern seien sie und Scholz sich darüber im Klaren, «dass die SPD nach dem Parteitag jederzeit in der Lage sein muss, einen Bundestagswahlkampf zu führen». Sie fügte hinzu: «Das machen wir auch.»

SPD
Das Kandidatenpaar Klara Geywitz (r) und Olaf Scholz freut sich über den Einzug in die Stichwahl nach der Bekanntgabe des Ergebnisses des Mitgliedervotums zum Parteivorsitz der SPD im Willy-Brandt-Haus. - dpa

Scholz untermauerte seine Ambitionen, nächster Kanzlerkandidat der SPD zu werden. Zunächst gehe es um den SPD-Vorsitz. «Aber natürlich erwarten die Mitglieder der SPD, erwarten die Anhänger der SPD, dass die Führung der SPD die Fähigkeit besitzt, eine solche Kandidatur auch mit sich selber durchzutragen», sagte der Bundesfinanzminister.

Das Gespräch der beiden verbliebenen Teams in der Stichwahl um den SPD-Vorsitz wurde am Montag aufgezeichnet und sollte am Mittwoch auf «Spiegel Online» ausgestrahlt werden.

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