Aufgrund eines tödlichen Unfalls trat Eduardo Cabrita als Innenminister zurück. Auf ihn folgt nun Justizministerin Francisca Van Dunen.
Eduardo Cabrita
Eduardo Cabrita ist zurückgetreten. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eduardo Cabrita trat wegen eines Verkehrsunfall als Innenmister von Portugal zurück.
  • Die Justizministerin Francisca Van Dunen übernimmt nun das Amt.

Nach dem Rücktritt von Eduardo Cabrita wegen der Verwicklung seines Dienstfahrzeugs in einen tödlichen Unfall hat Portugal eine neue Innenministerin. Justizministerin Francisca Van Dunen sei zur Nachfolgerin des 60 Jahre alten Cabrita ernannt worden, teilte das Präsidialamt in Lissabon mit. Die in Angola geborene 66-Jährige werde beiden Ressorts vorstehen, hiess es.

Cabrita war am Freitagabend zurückgetreten. Dies weil er nicht zulassen wolle, dass die «absolut inakzeptable politische Ausschlachtung» des Unfalls dem Ministerpräsidenten Costa Schaden zufüge. Zudem steht dessen Sozialistischer Partei (PS) vor der Parlamentswahl am 30. Januar 2022. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft gegen seinen Fahrer Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben.

Mit überhöhter Geschwindigkeit

Cabrita sass in seinem Dienstwagen, als das Fahrzeug am 18. Juni einen Autobahnarbeiter erfasste und tödlich verletzte. Der Wagen war auf der Autobahn A6 mit einer deutlich überhöhten Geschwindigkeit von 166 Kilometern pro Stunde unterwegs. Dies berichteten Medien unter Berufung auf Ermittlerkreise. Auf Portugals Autobahnen gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde.

Cabrita
Der portugiesische Innenminister Eduardo Cabrita. - keystone

Nach Bekanntwerden dieser Informationen hatte Cabrita am Freitag zunächst versucht, sich von jeglicher Verantwortung loszusprechen. «Ich war nur Passagier», sagte er und löste damit einen Sturm der Entrüstung aus. Bei der Bekanntgabe seines Rücktritts betonte er am Abend, er bedauere die Tragödie. Er spreche den Angehörigen und Freunden des Opfers sein Beileid aus.

Wahl im Januar

Cabrita war von Medien mit Blick auf die Wahl im Januar als Bürde bezeichnet worden. Es gab mehrere Skandale um das vom ihm geführte Innenministerium.

Im März 2020 wurde zum Beispiel ein Ukrainer von Beamten der Einwanderungsbehörde SEF zu Tode geprügelt. Dies weil er am Flughafen Lissabon ohne gültiges Visum ins Land einzureisen versuchte. Für Empörung sorgte auch die Tatsache, dass die Feuerwehr zum Teil mit Schutzausrüstung ausgestattet wurde welche sich als brennbar erwies.

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