Prozess gegen mutmasslichen IS-Rückkehrer in Hamburg begonnen

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Deutschland,

Am Oberlandesgericht Hamburg hat am Montag der Prozess gegen einen mutmasslichen IS-Rückkehrer begonnen, der schon als Elfjähriger von seiner Mutter nach Syrien mitgenommen worden sein soll.

Lager Roj in Nordsyrien, wo Ö. offenbar eine Zeitlang untergebracht war
Lager Roj in Nordsyrien, wo Ö. offenbar eine Zeitlang untergebracht war - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute 21-Jähriger soll schon als Kind nach Syrien gekommen sein.

Der heute 21-jährige Deutsche Cebrail Ö. soll dort im Sinn der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) erzogen worden sein, wie die Bundesanwaltschaft bei Anklageerhebung mitteilte. Er soll an Kämpfen teilgenommen und sich in einem kurdischen Lager für die IS-Ideologie eingesetzt haben.

Ö. wurde laut Anklage als Jugendlicher militärisch ausgebildet und in eine IS-Kampfeinheit eingegliedert, für die er zwischen Anfang 2016 und Ende 2017 mehrfach gekämpft haben soll. Er sei dabei mehrmals verwundet worden. 2017 wurde er demnach von kurdischen Kräften festgenommen und in ein Lager gebracht. Von Oktober 2019 bis Ende 2021 war er in Syrien in einer Einrichtung zur Deradikalisierung von Jugendlichen untergebracht.

Auch dort soll er aber weiterhin als IS-Mitglied aufgetreten sein und eine Gruppe von Jugendlichen angeführt haben, um den Vorstellungen der Miliz Geltung zu verschaffen. Auf sein Geheiss sollen 20 Gruppenmitglieder einen vermeintlich ungläubigen Jugendlichen zusammengeschlagen haben. Einen anderen Jugendlichen soll der Angeklagte selbst geschlagen und getreten sowie einen weiteren mit dem Tod bedroht haben, falls ihn dieser bei der Lagerverwaltung anzeige.

2021 soll Ö. dann in ein Internierungslager für erwachsene IS-Mitglieder verlegt worden sein. Bei der Rückkehr nach Deutschland im Oktober wurde er noch am Flughafen in Frankfurt am Main festgenommen, seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Ihm werden unter anderem gefährliche Körperverletzung, Nötigung und vorsätzliche Körperverletzung vorgeworfen. Das Gericht setzte 16 Verhandlungstage bis Ende Mai an.

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