Am Ostermontag haben hunderte Menschen gegen Waffenexporte und für mehr soziales Engagement protestiert. Im Anschluss gab es Musik und Essen.
Unter dem Motto «Frieden statt Krieg exportieren» demonstrieren die Teilnehmer des traditionellen Ostermarschs für eine friedlichere Welt.
Unter dem Motto «Frieden statt Krieg exportieren» demonstrieren die Teilnehmer des traditionellen Ostermarschs für eine friedlichere Welt. - sda - Keystone/PETER KLAUNZER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Ostermarsch nahmen hunderte Menschen teil.
  • Die traditionelle Friedensbewegung hat klare Forderungen.

Die Schweiz soll Frieden statt Krieg exportieren: Hunderte Menschen haben sich am Ostermontag in Bern dieser Forderung und dem traditionellen Ostermarsch der Friedensbewegung angeschlossen.

«Keine Waffenexporte in Bürgerkriegsländer», lautete die zentrale Forderung der Kundgebungsteilnehmenden.

Die Schweiz sei nicht darauf angewiesen, die Welt mit Waffenlieferungen unsicherer zu machen. Das betone Magdalena Küng von der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA). Das Land habe weit besseres zu exportieren: Handelsgüter etwa, die zu einem guten Leben beitragen könnten oder Dienste, die den Frieden förderten.

Das Paradox

Was im Ausland mit den exportierten Waffen geschehe, habe die Schweiz nicht in der Hand. Oft dienten Waffen und anderes Kriegsmaterial zur Einschüchterung, Unterdrückung, offenen Gewalt oder Kriegsführung.

Für die Kundgebungsteilnehmenden steht dies in krassem Widerspruch zur Neutralität und humanitären Tradition der Schweiz. «Auf der einen Seite Friedensvermittlerin, auf der anderen Seite Kriegstreiberin: »Das ist heuchlerisch.«

Der Berner Ostermarsch startet jeweils im Eichholz und führt der Aare entlang, über die Kirchenfeldbrücke auf den Münsterplatz. Hunderte regenbogenfarbene Fahnen flatterten im Wind als der 1000 bis 1500 Personen zählende Kundgebungszug Richtung Münsterplatz marschierte. Auf Transparenten waren Slogans zu lesen wie: «Kein Schweizer Geld für Kriege dieser Welt».

Menschen bewirken

GSoA-Sekretärin Küng kam in ihrer Ansprache auf die Forderung der Schweizer Rüstungsindustrie nach einer Lockerung der Waffenexporte zu sprechen. Es sei «ein Hohn und gegen alle Vernunft und Anstand», dass der Bundesrat dieser Lockerung zunächst zugestimmt habe.

Der Bundesrat habe das Vorhaben aus nicht ohne weiteres sistiert: Dass er es tat, sei nur dem Engagement von Menschen, die sich für eine friedlichere Welt einsetzten zu verdanken. Küng verwies in diesem Zusammenhang auf die Korrektur-Initiative, mit der Schweizer Waffenexporte in Bürgerkriegsländer verhindert werden sollen.

Über 30 Organisationen wirkten mit

Ostermärsche gibt es in aller Welt. Die Tradition geht auf die 1960-er Jahre zurück als Friedensbewegungen gegen die atomare Aufrüstung protestierten, so auch in Bern. Ostern erachten die Organisatoren auch in einer säkularen Welt als den richtigen Moment, ein Zeichen für eine friedvollere Welt zusetzen.

Der Ostermarsch in Bern wird von über 30 politischen und kirchlichen Organisationen getragen. Darunter etwa die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee.

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