In den Friedensbemühungen für Afghanistan haben sich die Nachbarländer für eine engere politische und wirtschaftliche Kooperation ausgesprochen. Sie machen sich gemeinsam Sorgen.
In Afghanistan wird weiter gekämpft, die Lage wird eher schlimmer als besser. Die Nachbarländer machen sich gemeinsam Sorgen.
In Afghanistan wird weiter gekämpft, die Lage wird eher schlimmer als besser. Die Nachbarländer machen sich gemeinsam Sorgen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nachbarländer Afghanistans machen sich Sorgen um die Konflikte in der Region.
  • Für den Frieden wollen sie ihre Zusammenarbeit ausweiten.

Bei einer Konferenz in der usbekischen Hauptstadt Taschkent riefen die Nachbarstaaten von Afghanistan zugleich die radikalislamischen Taliban in Afghanistan auf, das Angebot der Regierung in Kabul zu Friedensgesprächen anzunehmen.

«Sicherheit für Afghanistan ist auch Sicherheit für Usbekistan und ein Pfand für Stabilität und ein Erblühen des Grossraums Zentral- und Südasien», sagte der usbekische Präsident Schawkat Mirsijajew als Gastgeber. Er bot sein Land als Plattform für Friedensgespräche an.

Usbekistan als neuer Akteur

Die Ex-Sowjetrepublik Usbekistan schaltete sich mit dem Treffen als neuer Akteur in die Konfliktlösung ein. Sie brachte dabei ausser den zentralasiatischen Nachbarn auch Russland, China, Indien, Pakistan, Iran und Saudi-Arabien sowie die USA, EU und Nato an einen Tisch. Die Taliban selber waren nach offiziellen usbekischen Angaben zwar eingeladen, hatten aber eine Teilnahme verweigert.

Präsident Ghani dementierte, dass neben den Taliban auch die Terrormiliz Islamischer Staat in seinem Land an Boden gewinne. Der IS verfüge nur über etwa 2000 Mann, sagte er. Russlands Aussenminister Sergej Lawrow zeichnete dagegen ein düsteres Bild: «Die Lage in Afghanistan degradiert weiter», sagte er. Der IS sei gerade in den nördlichen Provinzen stark, die an die Ex-Sowjetrepubliken grenzen. Dort würden Terroristen ausgebildet.

Pakistan gilt als Land, in dem die Gegner der afghanischen Regierung immer wieder Unterschlupf finden. Bei der Konferenz forderte Aussenminister Chawaja Asis indes: «Wir sollten gemeinsam Druck auf die Taliban ausüben, damit sie Gesprächen zustimmen.»

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