Merz will sich nicht für Bélem-Äusserung entschuldigen

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Deutschland,

Der deutsche Kanzler Merz will sich für seine umstrittene Bemerkung über Bélem nicht entschuldigen und sieht keine Belastung der Beziehungen zu Brasilien.

Friedrich Merz
Merz hatte sich nach seinem Besuch der Weltklimakonferenz in Bélem auf einem Handelskongress in Berlin zu seinen Eindrücken von der armen Millionenstadt am Amazonas geäussert. (Archivbild) - keystone

Der deutsche Kanzler Friedrich Merz will sich für seine viel kritisierte Äusserung über die brasilianische Stadt Bélem nicht entschuldigen und sieht dadurch auch keinen Schaden für die Beziehungen zu dem südamerikanischen Land.

Das sagte der deutsche Regierungssprecher Stefan Kornelius auf einer Pressekonferenz in Berlin auf die Frage eines Journalisten. Er widersprach der Lesart, dass sich der christdemokratische Regierungschef «missfallend» oder gar «angewidert» über die Stadt am Amazonas geäussert habe.

«Er hat gesagt, wir leben in einem der schönsten Länder der Welt, und das hat er auf Deutschland bezogen», erläuterte Kornelius. Brasilien gehöre zwar sicherlich auch zu den schönsten Ländern der Welt. «Aber, dass der deutsche Bundeskanzler hier eine kleine Hierarchisierung vornimmt, ist, glaube ich, jetzt nicht verwerflich.»

Aussagen über Bélem bringen Merz in die Kritik

Merz hatte sich nach seinem Besuch der Weltklimakonferenz in Bélem auf einem Handelskongress in Berlin zu seinen Eindrücken von der armen Millionenstadt am Amazonas geäussert. «Ich habe einige Journalisten, die mit mir in Brasilien waren, letzte Woche gefragt: Wer von euch würde denn gerne hierbleiben? Da hat keiner die Hand gehoben», sagte er.

«Die waren alle froh, dass wir vor allen Dingen von diesem Ort, an dem wir da waren, in der Nacht von Freitag auf Samstag wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind.» In Deutschland lebe man «in einem der schönsten Länder der Welt».

In Brasilien hatte die Äusserung empörte Reaktionen ausgelöst. Auch Präsident Luiz Inácio Lula da Silva meldete sich zu Wort. Merz hätte in eine Bar gehen, dort tanzen und die lokale Küche probieren sollen, «denn dann hätte er gemerkt, dass Berlin ihm nicht einmal zehn Prozent der Qualität bietet, die der Bundesstaat Pará und die Stadt Belém bieten», sagte Lula.

Kommentare

User #6206 (nicht angemeldet)

Er hat halt wenig Erfahrung mit dritte Welt Länder.

User #4634 (nicht angemeldet)

Der Mann ohne Diplomatie im Koffer, dafür ist auch der jetzige Außenminister bekannt. Von der Vorgängerin redet man besser nicht mehr.

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