Labour-Chef Starmer entlässt Parteikollegin nach Antisemitismus-Vorwürfen

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Grossbritannien,

Der britische Labour-Chef Keir Starmer hat nach Antisemitismus-Vorwürfen eine linke Parteikollegin aus seinem Führungsteam geworfen.

Partei-Chef Keir Starmer und Rebecca Long-Bailey
Partei-Chef Keir Starmer und Rebecca Long-Bailey - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bildungspolitikerin Long-Bailey teilte umstrittenes Interview.

Starmers erklärtes Ziel sei, das Vertrauen der jüdischen Gemeinde wiederzugewinnen, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Rebecca Long-Bailey, die in Starmers Schattenkabinett für Bildung zuständig war, hatte im Onlinedienst Twitter ein Interview empfohlen, in dem die Schauspielerin Maxine Peake behauptet hatte, die für den Tod des Afroamerikaners George Floyd verantwortlichen US-Polizisten hätten Techniken vom israelischen Geheimdienst gelernt.

Das von Long-Bailey empfohlene Interview der Zeitung «Independent» habe eine «antisemitische Verschwörungstheorie» enthalten, sagte Starmers Sprecher. Long-Bailey hatte das Interview mit den Worten empfohlen, Peake sei ein «Diamant». Später erklärte die Politikerin, sie habe sich dabei auf deren Einsatz für eine geeinte Labour-Partei bezogen und nicht das ganze Interview gutheissen wollen.

Die Parteilinke Long-Bailey war im April gegen den Moderaten Starmer in der Wahl um das Amt des Parteivorsitzenden unterlegen. Starmers Vorgänger Jeremy Corbyn war zurückgetreten, nachdem die Labour-Partei bei der Parlamentswahl im Dezember ihr schlechtestes Ergebnis seit 1935 eingefahren hatte. Corbyn war zudem vorgeworfen worden, antisemitische Tendenzen in der Partei geduldet zu haben.

Gideon Falter, Vorsitzender der Kampagne gegen Antisemitismus, begrüsste Starmers «schnelles und entschiedenes» Handeln.

Innerhalb der Partei sorgte die Entscheidung allerdings für Streit. Long-Bailey war eines der wenigen linken Mitglieder des Labour-Führungsteams. John McDonnell, Corbyns ehemaliger Finanzexperte, erklärte sich solidarisch und sagte, Kritik am staatlichen Handeln Israels sei kein Antisemitismus. Jon Lansman, Gründer der Corbyn-Unterstützergruppe Momentum erklärte, ihr Rausschmiss sei eine «rücksichtslose Überreaktion» gewesen.

Long-Bailey sagte, sie wolle die Partei unter Starmers Führung weiter unterstützen und sich für eine «gerechtere, friedlichere und nachhaltigere Welt» einsetzen.

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