In der kommenden Woche sollen Arztpraxen und Impfzentren knapp elf Millionen Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer für Booster-Impfungen erhalten.
Covid-19-Impfstoff
Covid-19-Impfstoff - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Gesundheitsministerium: Zahlreiche Dosen diese Woche noch nicht verimpft.
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Grundlage seien deren bis Dienstagmittag eingegangene Bestellungen, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Freitag in Berlin mit. Die Auslieferung solle ab kommendem Montag erfolgen.

Für die noch laufende Woche seien mehr als sieben Millionen Impfdosen ausgeliefert worden, hiess es weiter. Es seien jedoch bislang in der laufenden Woche nur 2,7 Millionen Impfungen tatsächlich verabreicht worden - nach 2,65 Millionen Impfungen in der Woche zuvor. Hintergrund der Angaben sind Debatten über eine Knappheit des Biontech-Impfstoffs, für die auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verantwortlich gemacht wird.

Das Gesundheitsministerium wies weiter darauf hin, es seien für die kommende Woche noch zusätzliche Bestellungen von Impfzentren und Praxen eingegangen, allerdings erst nach Ablauf der geltenden Bestellfrist bis Dienstagmittag. Dies sei wegen der komplexen Impfstoff-Logistik problematisch. Normalerweise seien fünf Tage Zeit zwischen Bestellung und Auslieferung erforderlich. Es werde aber zusammen mit dem Grosshandel geprüft, «was von den verspätet eingegangenen Bestellungen noch kurzfristig adressiert werden kann».

Der Apothekerverband Nordrhein hatte zuvor gewarnt, in der kommenden Woche würden Hausärzte nur etwa die Hälfte der von ihnen bestellten Impfstoffe erhalten, teilweise sogar weniger als 30 Impfdosen. «Bei den niedergelassenen Ärzten wird offensichtlich auf Kosten der Impfzentren und öffentlichen Impfteams gespart», sagte der Verbandsvorsitzende Thomas Preis der «Rheinischen Post» vom Freitag.

Er ging allerdings von deutlich niedrigeren Lieferzahlen aus als den von Spahn genannten. Preis sprach von bundesweit nur 2,5 Millionen Biontech-Impfdosen für die Arztpraxen und 1,5 Millionen Dosen für die Impfzentren. Dazu kämen für die Praxen 3,9 Millionen Dosen des Herstellers Moderna, was der bestellten Menge entspreche, sagte der Verbandschef.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte kritisierte frühere Ankündigungen von Spahn, wonach Arztpraxen pro Woche nur jeweils 30 Biontech-Impfdosen erhalten sollten. Dies sei «ein Skandal», sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach dem Portal «t-online.de», zumal Jugendliche nur dieses Präparat erhalten dürften. «Genauso gut könnte man der Feuerwehr das Löschwasser rationieren bei einem Grossbrand», sagte Fischbach.

Spahn hatte seine Ankündigung, die er später relativierte, damit begründet, dass zunächst vor allem Impfstoff von Moderna aufgebraucht werden solle.

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