Zur Vereidigung des neuen Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu haben sich zahlreiche Menschen vor dem Rathaus der türkischen Millionenmetropole versammelt.
Cumhuriyet Halk Partisi
Ekrem Imamoglu (rechts) und sein Vorgänger Ali Yerlikaya - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • CHP-Politiker spricht von «Freudenfest der Demokratie».

Dort trat der frühere Bezirksbürgermeister am Donnerstagabend offiziell sein neues Amt an. Der Wahlerfolg Imamoglus gilt als wichtiger Sieg der Opposition gegen den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdigan.

«Der heutige Tag ist ein Freudenfest der Demokratie, ein Freudenfest Istanbuls», rief Imamoglu seinen Anhängern zu. Keiner der wichtigsten, als regierungsnah geltenden türkischen Fernsehsender übertrug seine Antrittsrede.

Der Politiker der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP) hatte bei der Wahl am Sonntag 54 Prozent der Stimmen errungen und damit den Kandidaten der Regierungspartei AKP, Ex- Ministerpräsident Binali Yildirim, klar besiegt. Schon die erste Wahl am 31. März hatte Imamoglu knapp gewonnen, doch wurde die Abstimmung auf Druck von Erdogans Partei annulliert. Nach der Wahlwiederholung musste die AKP jedoch ihre Niederlage eingestehen.

Die Opposition feierte Imamoglus Erfolg als Sieg der Demokratie und Wendepunkt in Erdogans Präsidentschaft. Erdogan selbst hatte einen Wahlsieg in Istanbul einst als Wahlsieg in der ganzen Türkei bezeichnet. «Die Menschen von Istanbul haben den paar Leuten, die der Demokratie Schaden zufügen wollten, eine Lektion erteilt», sagte Imamoglu am Donnerstag.

Allerdings ging Erdogans Partei trotz Rückschlägen in Istanbul und Ankara insgesamt als stärkste Kraft aus den Kommunalwahlen im März hervor. Bis heute profitiert Erdogan vom wirtschaftlichen Aufschwung der frühen 2000er.

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