Inmitten der Spannungen zwischen Washington und Teheran haben Israel und die USA erneut ein gemeinsam entwickeltes Raketenabwehrsystem getestet.
US-Botschafter Friedman und Netanjahu in Jerusalem
US-Botschafter Friedman und Netanjahu in Jerusalem - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Netanjahu: Arrow-3-System bietet Schutz vor dem Iran.

Bei dem Manöver im US-Bundesstaat Alaska seien mehrere Raketen oberhalb der Erdatmosphäre erfolgreich abgefangen worden, teilte das israelische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Die Übung sei in Alaska vollzogen worden, um Funktionen des Arrow-3-Systems zu testen, «die in Israel nicht getestet werden können».

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete den Test bei einer Kabinettssitzung in Jerusalem als «grossen Erfolg» für die Sicherheit seines Landes. Israel sei nun in der Lage, «gegen ballistische Raketen vorzugehen, die aus dem Iran oder von einem anderen Ort aus auf uns abgefeuert werden», erklärte Netanjahu.

Der US-Botschafter in Israel, David Friedman, nahm an der Kabinettssitzung in Jerusalem teil, um Videoaufnahmen des Tests gemeinsam mit Netanjahu anzusehen.

Der Iran entwickelt und testet seit 2015 regelmässig ballistische Raketen. Die Regierung in Teheran gibt an, diese dienten lediglich Verteidigungszwecken.

Das Arrow-3-System war bereits 2017 in israelische Luftstützpunkte integriert worden. Nach Behördenangaben handelt es sich bei dem nun getesteten System um eine weiterentwickelte Version. Das teilweise von den USA finanzierte Arrow-System wurde von Israel in Kooperation mit dem US-Rüstungskonzern Boeing entwickelt und produziert. Die beiden Verbündeten hatten bereits Anfang 2019 einen gemeinsamen Test in Israel vollzogen.

Die Spannungen zwischen Washington und Teheran sind seit dem einseitigen Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen im Mai des vergangenen Jahres massiv gestiegen. Nach mehreren Angriffen auf Tanker in der Golfregion brachte der Abschuss einer US-Aufklärungsdrohne über der Meerenge von Hormus die beiden Länder am 20. Juni an den Rand einer militärischen Konfrontation.

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