Gauland hält sich erneute Kandidatur für AfD-Vorsitz vor Parteitag weiter offen

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Deutschland,

Der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hält sich eine erneute Kandidatur kurz vor dem Bundesparteitag in Braunschweig weiter offen.

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AfD-Chef Alexander Gauland - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • 78-Jähriger will «unter normalen Umständen» nicht antreten.

«Ich habe mir vorbehalten zu kandidieren», sagte Gauland am Dienstag vor Vertretern des Vereins der Ausländischen Presse (VAP) in Berlin. «Aber unter normalen Umständen glaube ich nicht, dass ich nochmal antrete.» Der 78-Jährige hatte bereits vor zwei Jahren den AfD-Vorsitz abgeben wollen, trat dann aber kurzentschlossen doch noch einmal an.

Da die AfD «manchmal ein anarchischer Haufen» sei, könne die Parteitagsdynamik auch diesmal im letzten Moment eine erneute Kandidatur erfordern, sagte Gauland. «Da kann jemand, der völlig unbekannt ist, sozusagen aufspringen und mit einer guten Rede den Parteitag dominieren», sagte er. Und ein Kandidat, der ursprünglich vorgesehen war, könne mit einer schlechten Rede nicht zum Zuge kommen.

Auf dem AfD-Parteitag Ende 2017 hatte der rechtsnationale «Flügel» um den Thüringer Björn Höcke überraschend die damals kaum bekannte Doris von Sayn-Wittgenstein für den Vorsitz ins Rennen geschickt. Nachdem sich der Berliner Landeschef Georg Pazderski nicht gegen Sayn-Wittgenstein durchsetzen konnte, trat Gauland kurzentschlossen an. «Ich bin ja damals nur dazwischen gegangen, um zu verhindern, dass sie tatsächlich Parteivorsitzende wird», sagte er vor der VAP.

Sayn-Wittgenstein ist inzwischen wegen parteischädigenden Verhaltens aus der AfD ausgeschlossen. Sie soll einen vom thüringischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Verein unterstützt haben.

Zu dem sächsischen AfD-Politiker Tino Chrupalla, der als möglicher neuer Vorsitzender gehandelt wird, wollte sich Gauland nicht äussern. Chrupalla hatte im Oktober sein Interesse an dem Posten betont. Er macht seine Kandidatur aber davon abhängig, dass Gauland nicht mehr kandidiert.

Die AfD bestimmt auf einem Bundesparteitag am 30. November und 1. Dezember ihre Spitze neu. Gaulands Ko-Vorsitzender Jörg Meuthen hatte bereits vor längerer Zeit angekündigt, erneut antreten zu wollen.

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