Sein Name ist untrennbar verbunden mit der Versenkung des Greenpeace-Schiffs «Rainbow Warrior»: Als Chef des französischen Auslandsgeheimdienstes DGSE war Pierre Lacoste vor knapp 35 Jahren verantwortlich für den Sprengstoffangriff auf das Schiff der Umweltschutzorganisation.
Der frühere Geheimdienstchef Pierre Lacoste im Jahr 1983
Der frühere Geheimdienstchef Pierre Lacoste im Jahr 1983 - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Pierre Lacoste überwachte 1985 französischen Einsatz gegen Greenpeace-Schiff.

Nun ist Lacoste im Alter von 95 Jahren gestorben.

«Mein Vater war einfach sehr alt», sagte Lacostes Sohn am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Sein Vater sei in einem Altersheim «friedlich in seinem Bett» gestorben.

Der Geheimdiensteinsatz sollte Proteste der Umweltschützer gegen französische Atomwaffentests im Südpazifik verhindern. DGSE-Kampfschwimmer brachten in der Nacht des 10. Juli 1985 im Hafen von Auckland Haftminen an der «Rainbow Warrior» an und sprengten so ein gewaltiges Loch in den Schiffsrumpf. Der Greenpeace-Fotograf Fernando Pereira ertrank damals an Bord des Schiffs.

Die von Lacoste überwachte Geheimdienstmission «Satanique» (teuflisch) war einer der grössten politischen und diplomatischen Skandale in der Amtszeit des damaligen französischen Präsidenten François Mitterrand. Lacoste verlor wegen der Affäre seinen Posten als Geheimdienstchef und auch der damalige Verteidigungsminister Charles Hernu musste zurücktreten.

Frankreich zahlte millionenschwere Entschädigungen an Neuseeland und an Greenpeace. Die Umweltschützer kauften von dem Geld die «Rainbow Warrior II», die in den 90er Jahren auch gegen französische Atomtests im Pazifik zum Einsatz kam.

Lacoste hatte seit 1943 in der französischen Marine gedient. 1982 wurde er zum Admiral befördert und übernahm die Leitung der DGSE. Jahre nach dem «Rainbow Warrior»-Skandal räumte er ein, dass der Einsatz «zu kompliziert, zu riskant und vor allem prinzipiell verwerflich» gewesen sei. Zugleich betonte er, dass Präsident Mitterrand das Vorgehen gegen Greenpeace damals grundsätzlich gebilligt habe.

Nach seiner Zeit beim Geheimdienst startete Lacoste eine akademische Karriere. Er hinterlässt seine Frau und sieben Kinder.

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