Alt Bundeskanzler Walter Buser ist tot. Der Jurist starb letzten Samstag unerwartet rasch. Er wurde 93 Jahre alt.
Der Sozialdemokrat Walter Buser (1926-2019) als Bundeskanzler während der Winteression im Nationalrat 1985. (Archivbild)
Der Sozialdemokrat Walter Buser (1926-2019) als Bundeskanzler während der Winteression im Nationalrat 1985. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/STR

Das Wichtigste in Kürze

  • Walter Buser ist letzten Samstag im Alter von 93 Jahren gestorben.
  • Der Jurist war jahrelang als Schweizer Bundeskanzler tätig.
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Der frühere Schweizer Bundeskanzler Walter Buser ist tot. Der Jurist starb laut Angaben der Familie am vergangenen Samstag im Alter von 93 Jahren. Buser war der erste sozialdemokratische Bundeskanzler der Schweiz. Er war von 1981 bis 1991 Stabschef der Regierung.

Buser sei am 17. August unerwartet rasch gestorben, teilte die Familie heute Mittwoch in einer Todesanzeige mit. Die Trauerfeier findet im engsten Familien- und Freundeskreis am kommenden Mittwoch in Bremgarten AG statt.

1981 die Wahl zum Bundeskanzler

Der am 14. April 1926 in Lausen (BL) geborene und in Bättwil (SO) heimatberechtigte Walter Buser wurde am 11. Juni 1981 als erster Sozialdemokrat zum Bundeskanzler gewählt. In seine Amtszeit fielen unter anderem der Aufbau einer Führungsstruktur für Krisensituationen, die Durchsetzung von Rationalisierungsprogrammen in der Verwaltung und die Einführung des doppelten Ja bei Volksinitiativen mit Gegenvorschlag. Er führte regelmässige Pressekonferenzen ein und erweiterte die Bundeskanzlei zu einer Stabsstelle des Bundesrates.

Der frühere Zeitungsredaktor Buser begann seine Beamtenlaufbahn 1965 als Chef des Rechts- und Informationsdienstes beim Eidgenössischen Departement des Innern. 1968 wurde er zum Vizekanzler gewählt. Er leitete den Rechtsdienst der Bundeskanzlei und war als «Regierungssprecher» für die Informationspolitik des Bundesrates verantwortlich.

Walter Buser
Jurist und Vizekanzler der Schweizerischen Bundeskanzlei Walter Buser wird am 11. Juni 1981 im vierten Wahlgang zum Bundeskanzler gewaehlt und schwoert nach der Annahme der Wahl im Nationalrat seinen Amtseid. - Keystone

Neben seiner administrativen Laufbahn publizierte Buser Artikel zu Fragen der Rechtsetzung, zu den Funktionen der Bundesbehörden und zur Verwaltungskontrolle. 1983 wurde er bei der Ersatzwahl für den im Amt verstorbenen SP-Bundesrat Willy Ritschard als Nachfolgekandidat ins Spiel gebracht. Buser lehnte jedoch eine Kandidatur ab. Gewählt wurde Otto Stich.

1977 wurde Walter Buser ausserordentlicher Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Basel. Nach seiner Pension als Bundeskanzler präsidierte er ab 1991 das Forum Helveticum.

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