Früherer Foxconn-Chef Gou schliesst Präsidentschaftskandidatur nun doch aus

AFP
AFP

Taiwan,

Der frühere Chef des Elektronikkonzerns Foxconn, Terry Gou, hat eine Kandidatur bei den im Januar anstehenden Präsidentschaftswahlen in Taiwan ausgeschlossen.

Früherer Foxconn-Chef Terry Gou
Früherer Foxconn-Chef Terry Gou - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Reichster Mann Taiwans plante ursprünglich Bewerbung für chinafreundliche Partei.

Gou teilte seine Entscheidung am Montag kurz vor Ablauf der Registrierungsfrist für Kandidaten mit. Im April hatte er noch angekündigt, für die oppositionelle und chinafreundliche Kuomintang-Partei (KMT) antreten zu wollen, weil die chinesische Meeresgöttin Mazu ihm dazu geraten habe.

Die Entscheidung, dass er nun doch nicht als Kandidat antrete, habe er nicht getroffen, weil jemand ihn dazu überredet oder Einfluss auf ihn ausgeübt habe, teilte Gou mit. Er habe darüber nachgedacht und sei zu dem Schluss gekommen, dass «wir alle zu Rationalität und politischen Diskussionen zurückkehren sollten, wenn es darum geht, uns für unseren nächsten Staatschef zu entscheiden».

Am vergangenen Donnerstag hatte Gou nach 49 Jahren Mitgliedschaft seine Partei KMT verlassen, alte Verbündete als «korrupt» bezeichnet und die Partei als eine «Plattform für persönliche Bereicherung und Macht» verurteilt. Dies hatte Spekulationen befeuert, dass er möglicherweise als unabhängiger Bewerber bei den Wahlen antreten werde.

Gou ist der reichste Mann Taiwans, er war mehr als 40 Jahre Chef von Foxconn, dem weltweit grössten Zulieferer für elektronische Geräte. Hon Hai Precision Industry ist der offizielle Name des Konzerns. In China ist das Unternehmen mit mehr als einer Million Beschäftigten der grösste private Arbeitgeber. Im Juni hatte Gou seinen Rückzug aus der Foxconn-Konzernleitung bekanntgegeben, was viele als Zeichen sahen, dass er es mit seiner im April angekündigten Kandidatur ernst meine.

Die Präsidentschaftswahlen in Taiwan finden im Januar 2020 statt. Die oppositionelle KMT steht für eine chinafreundliche Politik. Die regierende Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) von Präsidentin Tsai Ing Wen steht Peking dagegen skeptisch gegenüber.

Kommentare

Weiterlesen

shmk abtreibung abtreibungsgegner
85 Interaktionen
«Schockierend»
Eurovision Song Contest Nemo
81 Interaktionen
«Aufgeheizt»

MEHR IN POLITIK

Scott Bessent Karin Keller-Sutter
1 Interaktionen
US-Zollabkommen
parmelin
Modernisierung
Palazzo Trevisan in Venedig
In Venedig

MEHR AUS TAIWAN

Taiwans Präsident Lai Ching-te
3 Interaktionen
In Taipeh
«Ogoh Ogoh»-Figuren
5 Interaktionen
Feiertag
China Taiwan Kampfjets Himmel
5 Interaktionen
«Warnung»
Trump nato
90 Interaktionen
Droht China-Annexion?