Frankreichs Konservative setzen auf Ökologie von rechts
Nach ihrer historischen Schlappe bei der Europawahl im Mai wollen sich Frankreichs Konservative neu aufstellen – und haben das Thema Umweltschutz entdeckt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die französischen Konservativen wollen eine «anregende Ökologie» statt eine «strafende».
- Der Parteivorsitz ist seit der EU-Wahl vakant – als Favorit gilt Christian Jacob.
Unter dem Schlagwort «Ökologie von rechts» könnten neue Wählerschichten erschlossen werden. Das sagte der Chef der Jugendorganisation der Republikaner (Les Républicains), Aurane Reihanian, vor einem Treffen am Samstag. «Wir sind für eine anregende Ökologie und nicht für eine strafende», sagte er zur Abgrenzung von den Grünen.
Bei der EU-Wahl Ende Mai hatten die Republikaner von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy mit nur gut acht Prozent ein Debakel erlebt. Der Parteivorsitz ist seitdem vakant, am 12. Oktober soll ein neuer Vorsitzender gewählt werden.
Als Favorit gilt der Fraktionschef der Republikaner in der Nationalversammlung, Christian Jacob. Der 59-Jährige will die Partei wieder einen. Seit dem Wahlsieg des liberalen Präsidenten Emmanuel Macron 2017 liefert sie sich einen erbitterten Richtungsstreit.
Zahlreiche frühere Mitglieder sind zu Macron übergelaufen, unter anderem Premierminister Edouard Philippe.
Auch Sarkozy wird als möglicher Parteichef genannt, er bestreitet jedoch Absichten auf ein Comeback. Der frühere Präsident ist seit dem Ende seiner Amtszeit 2012 durch eine Reihe von Justizaffären belastet.
