Flüchtlingslager bei Dünkirchen in Nordfrankreich geräumt
Die französischen Behörden haben erneut ein Flüchtlingslager im Norden des Landes aufgelöst.

Das Wichtigste in Kürze
- Rund 1000 Migranten werden in Aufnahmezentren gebracht.
Die Sicherheitskräfte der Gemeinde Grande-Synthe bei Dünkirchen räumten am Dienstag eine Turnhalle und das angrenzende Zeltlager, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Demnach verlief die Evakuierung friedlich.
Die rund tausend Bewohner des Lagers sollten mit Bussen in Aufnahmezentren vor allem im Norden des Landes gebracht werden. In dem Camp lebten vor allem Kurden aus dem Irak, die von Nordfrankreich aus nach Grossbritannien gelangen wollen.
Der Räumung war eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts der Stadt Lille vorausgegangen. Die Gemeinde Grande-Synthe hatte Probleme mit der Sicherheit und der Hygiene geltend gemacht.
Der Bürgermeister Martial Beyaert sagte, die Evakuierung sei deshalb auch «im Interesse der Flüchtlinge». Claire Millot von der Hilfsorganisation Salam kritisierte das Vorgehen dagegen: «Es ist sinnlos, sie mit Bussen in Auffanglager zu bringen, wo sie nicht hingehen wollen. Sie werden zurückkommen.»
Offiziellen Zahlen zufolge lebten Anfang August etwa 170 Menschen in der Turnhalle und rund 800 weitere in Zelten. Die Halle war von der Stadt für die Wintermonate bereitgestellt worden. Zu Beginn des Sommers wurden sanitäre Anlagen installiert, Hilfsorganisationen zufolge reichten diese jedoch nicht aus.